genossen fielen von ihm ab. Hannibals einzige Hoffnung war sein
Bruder Hasdrubal, den er in Spanien zurückgelassen hatte und der ihm
endlich Hilfe bringen sollte. Hasdrubal kam auch glücklich über die
Pyrenäen und die Alpen nach Italien, aber die Boten, die den Bruder
von seiner Ankunft verständigen sollten, wurden von den Römern ab—
gefangen. Diese konnten den Hasdrubal nun rechtzeitig aufhalten. Er
wurde von den Römern angegriffen und vollständig geschlagen. Has—
drubal selbst verlor in der Schlacht sein Leben, sein Kopf wurde in das
Lager Hannibals geworfen. Als dieser die teuren Züge seines Bruders
erkannte, rief er tief erschüttert aus: „An diesem Haupte erkenne ich
Karthagos Schicksal.“
68. Hannibals Rückkehr nach Afrika. Schlacht bei Zama.
Inzwischen hatten die Römer unter dem jugendlichen Feldherrn Scipio
den Karthagern Spanien entrissen. Hierauf setzte Scipio nach Afrika
über, um Karthago selbst anzugreifen. Voll Angst riefen nun die Kar—
thager Hannibal aus Italien zurück. Dieser gehorchte, brach aber voll
gerechten Ingrimms in die Worte aus: „Nicht Rom hat mich besiegt,
sondern der Rat zu Karthago.“ — Er landete und traf mit Scipio
in der Ebene von Zama (unfern von Karthago) zusammen (202).
Hannibal wurde geschlagen, Karthago mußte unter den härtesten Be—
dingungen Frieden schließen. Es mußte auf Spanien verzichten, alle
Kriegsschiffe bis auf zehn ausliefern und 10. 000 Talente (— 50 Mil-⸗
lionen Kronen) Kriegskosten zahlen. Außerdem mußten die Karthager
versprechen, ohne Einwilligung Roms keinen Krieg zu führen.
Hannibals Ausgang. Hannibal trat nach Beendigung des
Krieges an die Spitze des karthagischen Staates. Er suchte durch treffliche
Anordnungen den Wohlstand wieder zu heben. Er mußte jedoch, da
Rom seine Auslieferung verlangte, aus Karthago fliehen und nahm
bald darauf Gift, um nicht lebend in die Hände der Römer zu fallen.
C. Der dritte Punische Krieg (149 -146).
69. Der Zensor Cato. Der Aufschwung Karthagos erregte aufs
neue die Eifersucht der Römer. Es wurden Stimmen laut, welche zu
einem Kriege mit Karthago drängten. Besonders war es der Senator
Cato, der beständig die Zerstörung der Stadt forderte. Jede Rede, die er
im Senat hielt, schloß er mit den Worten: „Übrigens glaube ich, Karthago
müsse zerstört werden.“ — Der Wunsch Catos wurde bald der Wille des
römischen Volkes und dieses wartete nur auf eine Gelegenheit, um über
Karthago herfallen zu können. Diese Gelegenheit fand sich bald. Ein
benachbarter König fiel in karthagisches Gebiet ein, die Karthager wandten
sich an Rom um Hilfe, wurden jedoch abgewiesen. Da griffen sie zu den
Waffen, um sich selbst zu wehren.