Die Vereinigten Staaten.
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Weideland umgewandelt und dadurch zahlreiche Bauern und Pächter
orotlos wurden, als dann ferner die religiösen Wirren des 17. Jahr-
hunderts das Land zerrütteten, suchten sich nach dem Vorgange
Raleighs viele Bewohner in Amerika eine neue Heimat. Die Kämpfe
mit der Wildnis und den Indianern! erzeugten in den Kolonisten
oin kräftiges Selbstbewußtsein (I. 78), die Mischung der Konfessionen
aber den Geist der Toleranz, so daß daselbst keine Religionskriege
zeführt wurden. Die britischen Ansiedler errichteten nach der Ver-
drängung der Holländer, die sich zuerst am Hudson niedergelassen
und daselbst Neu-Amsterdam an der Stelle des jetzigen Neuyork
gegründet hatten, zwischen der Küste und dem Alleghany-Gebirge
nach und nach dreizehn Staaten («Neuengland»), die je einen könig-
lichen Statthalter an der Spitze hatten, in Handelsangelegenheiten
vom Mutterlande abhängig waren,? im übrigen aber sich selbständig
verwalteten, durch eine Volksvertretung die Gesetzgebung ausübten
und sich fast wie selbständige Republiken fühlten. Da sie keine Ab-
geordneten ins englische Parlament entsendeten, erkannten sie diesem
auch kein Gesetzgebungsrecht über sich zu und betrachteten sich
überhaupt nur dem Namen nach als zu England gehörig.
b) Die Veranlassung zum Kriege. England hatte unter der
Leitung des älteren Pitt, eines der edelsten und größten Männer
der englischen Geschichte, Kanada gewonnen (S. 80), was besonders
für die Kolonisten wertvoll war, weil sie nun von der gefährlichen
Nähe der Franzosen befreit waren. Deshalb wollte sie das Parlament
zur teilweisen Deckung der großen Kriegskosten heranziehen, be-
schloß zu diesem Zwecke die Einführung von Stempelpapier bei
allen Urkunden und, als diese am Widerstande der Amerikaner
scheiterte, die Einhebung von Zöllen bei der Einfuhr verschiedener
Waren, namentlich des Tees, des Lieblingsgetränkes der Kolonisten.
Als nun die Ostindische Handelskompanie Tee in Boston einführte
und ungefähr fünfzig als Indianer verkleidete Bürger der Stadt die
Ladung ins Meer warfen, sperrte die Regierung den Hafen von
Boston und hob die Verfassung des Staates Massachusetts auf. In-
folgedessen versammelten sich Vertreter der einzelnen Staaten in
1 Da in Nordamerika die Ansiedler die Indianer verdrängten oder ver-
aichteten, gibt es daselbst keine Mestizen.
?* Die Kolonien sollten billige Rohstoffe liefern und die gewerblichen Er-
zeugnisse aus dem Mutterlande beziehen. Es blühte damals in der Kolonie
oesonders der Tabak- und Baumwollebau.
Zeehe, Geschichte der Neuzeit II.