Full text: Der geschichtliche Lehrstoff für österreichische Volksschulen

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c; Die Zoldaten. 
Die Soldaten wieder fielen Betrügern in die Hände, die 
nicht besser waren als sie selbst. Um teueres Geld wurden ihnen 
allerlei Mittel verkauft, die ihren Körper schuß⸗ und stichfest 
machen sollten. Wertlose Zettel mit unverständlichen Beschwörun— 
gen, Kugeln, Ringe, Kräuter und alles erdenkliche Zeug wurden 
um hohe Summen an den Mann gebracht, den Käufer vor Wun— 
den zu schützen. Was der Soldat sonst von seiner Beute noch 
behielt, wurde in kürzester Zeit verjubelt oder verspielt. 
Viele Jahre hatten Soldaten aus den verschiedenen Ländern 
in unserem deutschen Gebiete gehaust und in diesen bösen Zeiten 
wurde auch unsere schöne Muttersprache durch eine Menge 
von fremden Wörtern verunstaltet; besonders französische Wör— 
ter wurden in dieselbe gemengt; 1) auch französische Kleidung und 
Sitten galten überall als das schönste und beste. Vor allem die 
höheren Stände suchten von jetzt ab nur den Franzosen nach— 
zuahmen; denn Frankreich, dessen Gebiet in dem großen Kriege 
ganz verschont geblieben war, war jetzt der reichste aller Staaten. 
Drangsale im Dreißigjährigen Kriege, Les. 5. IV. 1785. 
Soldaten und Bauern im Dreißigjährigen Kriege, Les. 5. V. 153. 
Die deutschen Städte im 16. und 17. Jahrhundert, Les. 5. V. 152. 
Zum Lesen: Simplizissimus von Grimmelshausen, ein Buch von 
unvergänglichem Wert für die Kenntnis der Zustünde während und nach dem 
Dreißigjiährigen Kriege. 
XII. 
Die Türkenkriege. 
1. Der Islam. 
a) Mohnammed. 
Araber. Bevor Mohammed unter den Arabern eine neue 
Religion stiftete bebnnn manche von ihnen zum Juden⸗, 
1) Siehe auch XII. 10, -. —Das ist nicht weit her, sagt man noch 
heute; nur das Fremde wurde geschätzt.
	        
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