fullscreen: Der geschichtliche Lehrstoff für österreichische Volksschulen

zustellen. Je weiter Attil a kam, desto größer wurde sein Heer, 
an das sich freiwillig oder gezwungen Kriegsmannschaft von 
allen Seiten anschloß. Aber endlich gelang es den Deutschen 
und Römern, im heutigen Frankreich vereint die Räuber zu 
besiegen. Es war eine grausige Schlacht. Mehr als 160 000 
Hunnen bedeckten das Feld und racheschnaubend kehrte Etzel zu⸗ 
rück, um die Römer in ihrem Stammlande Italien anzugreifen. 
Das herrliche Aquileja sank in Asche und mit ihm die 
blühendsten Städte Italiens. (Attila vor Aquileja, Gedicht 6, 
IV. 194; Attila am Meer, B. J., 48 Lesb. f. Bürgersch. I). Als 
Attila ganz Oberitalien verwüstet hatte und im Begriffe war, 
gegen Rom zu ziehen, erschien Papst Leo mit reichen Geschen— 
ken an der Spitze einer Gesandtschaft und beschwor den Eroberer 
im Namen Gotles, die Stadt und das Land zu verschonen. Von 
den Worten des würdigen Greises wunderbar ergriffen, gab 
Attila den Rachezug auf und kehrte an die Theiß zurück. Es war 
seine letzte Heerfahrt. Schon im folgenden Jahre führte sein 
plötzlicher Tod den Zerfall des H unnenreiches herbei. Das 
Volk löste sich in Horden auf und suchte in zerstreuten Zügen 
wieder den Weg nach Asien. 
Attilas Tod und Begräbnis von K. Holtaus. 
Schneiden ab die langen Haare, schneiden wund Gesicht und Leiber, bringen 
Kriegerblut zum Opfer bei dem sWehgeschrei der Weiber, legen die entseelte Hülle 
in drei Särge wohlverschlossen, die aus Gold und Silber und aus Eisen kunst⸗ 
voll sie gegossen. Senken sie bei nächt'gem Dunkel tief hinab ins Herz der 
Erde, werfen Schmuck und Waffen drüber; und daß nie verraten werde, wo 
der Weltenstürmer schlumm're, metzeln sie beim Klang der Lieder die Gefang'nen, 
die des großen Toten Grab gegraben, nieder. Und auf frischer Grabesstätte 
füllen sie mit Wein die Becher, und es schmausen, tanzen, springen wild 
umher die trunk'nen Zecher. 
Etzels Schwert, Wenisch' Dichterbuch 606. 
Altila, der Hunnenkönig, 6, IV. 193. 
Die Hunnen, Richters Quellenbuch, S. 11. — Die Schlacht auf den kata⸗ 
launischen Feldern, ebenda 165. 
5. Der hl. Severin (nach 450). 
(Untergang der römischen Herrschaft durch die Völkerwanderung.) 
Aber auch nach dem Abzuge der Hunnen kam unsere Ge— 
gend noch nicht zur Ruhe. Die Züge der Völker schienen kein
	        
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