Full text: Länder- und Völkerkunde (Cursus 2, [Schülerband])

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Der afrikanische Elephant wurde von den Karthagern gezähmt und im Kriege 
benützt; die Negervölker haben es aber nie verstanden, diesen „Hausgenossen der 
Menschen“ zu zähmen; ihnen ist er nur ein Jagdthier; die Elfenbeinausfuhr ist aber 
so bedeutend, dass die Zahl der Elephanten bereits sehr im Abnehmen begriffen ist. 
Das Mineralreich scheint in Afrika weniger verschwenderisch 
ausgestattet zu sein, oder es ist die Ausbeutung noch eine sehr 
beschränkte; Salz findet sich in den Wüstengebieten; Eisen überall auf 
dem inneren Hochland, dort scheint auch Knpfer reichlich vorhanden zu 
sein; Goldstaub war schon im Alterthum ein Ausfuhrartikel Afrikas 
und in den letzten Jahren wurden in Südafrika reiche Gold- und 
Diamantenfelder entdeckt. 
Bevölkernng. Die Bevölkerung Afrikas schätzt man auf 201 Mill., 
was 7 auf 1m? geben würde (gegen 35 in Europa). Sie ist aber 
natürlich sehr ungleichmäßig vertheilt, da es nicht nur sehr schwach 
bevölkerte, sondern auch weite ganz unbewohnte Räume gibt. Die 
Bevölkerung Afrikas lässt sich in vier Hauptgruppen theilen: 
1. Nor dafrika ist von Völkern der mittelländischen (kau— 
tasischen) Rasse bewohnt. Zu ihnen gehören die Landbevölkerung 
äg yptens (Fellahs und Kopten), die Berber, vom Nilthale bis zum 
atlantischen Occan, die Abessinier und füdlich von diesen die Galla. 
2. Centralafrika (etwa vom 15.0n. Br. bis zum Äquator) 
»ewohnen die zahlreichen Stämme der Sudänneger Migritier), 
mannigfach verschieden in Bezug auf Hautfarbe, Haar und Gesichtsbildung. 
3. Südlich vom Aquator wohnen die Bantuneger (Bantu— 
oölker), zu welchen an der Ostküste die Betschuanen, die Kaffern 
und Suäheli, an der Westküste die Bundavölker (die Herrerö und 
Ovambö, die Bewohner von Benguela und Angola und einige Stämme 
des Innern) gehören. 
4. Im JInnern des südwestlichen Afrika wohnen die 
Stämme der Hottentotten und der Buschmänner. 
Unter den in späterer Zeit Eingewanderten sind am zahl— 
reichsten die Araber, welche besouders in Nordafrika vom rothen Meere 
bis zum atlantischen Ocean wohnen, und deren Sprache daselbst auch 
die herrschende ist. Ebendort wohnen in den Städten auch Juden und 
Türken. Die wenig zahlreichen Enropäer wohnen hauptsächlich am 
Nordrande (Algerien und Ägypten) und am Südrande (Capland). 
Religion. Mit Ausnahme der Bevölkerung Nordafrikas, wo der 
durch die Araber weit verbreitete Islam herrscht, dann der Kopten 
ind Abessinier, finden wir überall nur Heiden. 
Weit verbreitet ist in Afrika der Fetischdienst, d. h. die Verehrung ver— 
ichiedenartiger, nach Belieben gewählter Gegenstände, welchen man Zauberkräfte
	        
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