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auf angelegt, eS in seinem Verfalle zurück zu halten. —
Auch in Amerika ruhten am Ende dieses Friedens¬
jahres die Waffen, welche die eife^uchrigen Engländer
seit gegen die immer glücklicher anwachsende
Macht des FreistaatsNord-Amerika mit so heftiger
Erbitterung geführt hatten, daß ste selbst die neu erbaute
prächtige Bundesstadt Wa shi n gton verbrannten, wo
seit dem Jahre igoo die Versammlung der Abgeordne¬
ten der vereinten Staaten ihre Sitzungen hielt. Der
Friede wurde zu Gent geschlossen. Der große Staa-
tenvercin, welcher dem bedrängten Europa gegenüber
jugendlich aufblüht, hat die Spuren der Kriegsverhee¬
rung schnell wieder vertilgt. Seine steigende Macht ist
seitdem nur noch auffallender sichtbar geworden. Sein
Gebiet vergrößert sich mit jedem Jahre durch Ueberein-
künfte mit den Stämmen der wilden Eingeborenen an
seinell^Gränzen, und wird immer mehr angebaut,
immer*fruchtbarer und mehr mit Erzeugnissen milder
Himmelsgegenden bedeckt. Die Volksmenge steigt mit
außerordentlicher Schnelligkeit, wozu in den neusten
Zeiten zahlreiche Einwanderungen aus Teutschland, der
Sckweiz, aus England und Frankreich belgetragen
haben. Viele Tausende sind über das Meer gegangen,
um eine neue Heimath für sich und ihre Kinder, leichten
Erwerb und ein ruhiges Leben zu suchen; viele —
zumahl aus dem südlichen Teutschland — verarmt durch
den Druck und die Noth der Zeit, mit der traurigen
Aussicht, in fernen Erdgegenden unter neuer Noth und
Kümmerniß ein neues Erbe sich zu erarbeiten, sehr viele
aber auch mit gerettetem Vermögen und großen Reich-
thümern, wie die ausgewanderten Engländer und beson¬
ders diejenigen Franzosen, welche als Anhänger Napo¬
leons aus ihrem Vaterlande verbannt, sich in Amerika
niederließen, um große neue Ansiedlungen, selbst neue
Städte zu gründen. Eben so auffallend sind der innere
Gewerbfleiß, die Seemacht und der Handel der ver-