Metadata: [Teil 7, [Schülerband]] (Teil 7, [Schülerband])

Zur Rechten der Maria kniet der Vater Meyer mit seinen beiden Söhnen, 
der jüngste ein nacktes Knäblein, gegenüber seine Frau Dorothea Kannen¬ 
gießer mit ihrer Mutter und Tochter. Seit längerer Zeit in Venedig 
befindlich und von dem Grafen Algarotti dort i. I. 1743 im Aufträge 
König Augusts III. von Sachsen erworben, gelangte dies schöne Werk in 
die Dresdener Galerie. Nach der i. I. 1871 erfolgten Zusammenstellung 
unseres Bildes mit dem sogenannten Darmstädter Exemplar desselben 
Gegenstandes, welches sich im Besitz I. K. H. der Prinzessin Karl von 
Hessen befindet, ist die schon früher bezweifelte Echtheit unseres Bildes 
noch entschiedener in Abrede gestellt und dasselbe insbesondere von nam¬ 
haften Kunstgelehrten für eine spätere Kopie erklärt worden, während sich 
ebenso namhafte Künstler für seine Originalität ausgesprochen haben. 
Ein Bild der guten, alten Zeit, der frommen, 
schau'n wir entzückt, der Erde reinste Blüte, 
das holde Urbild mütterlicher Güte, 
Maria, die das Haus in Schutz genommen. 
Die Mutter ist mit ihrem Kind gekommen, 
daß Vater, Mutter sie und Kinder hiite, 
ihr Mantel deckt sie; selig im Gemüte 
ruhn alle nun, von keiner Furcht beklommen. 
Die Hände fromm gefaltet, beten leise 
eins für das andre sie auf ihren Knieen; 
wo Liebe lebt, ist Sünde schon verziehen; 
da muß das Hans zum stillen Tempel werden, 
und einen Himmel zeigst du uns ans Erden, 
du deutscher Meister, schlicht in deutscher Weise. 
38. Ein echt deutscher Maler. 
(Aus der Saxonia.) 
In der Reihe der ausgezeichneten Männer, welche das Zeitalter des 
Kurfürsten Friedrich des Weisen, Johann des Beständigen und Johann 
Friedrich des Großmütigen verherrlicht haben, nimmt Lukas Cranach 
eine der ersten Stellen ein. Wenn der hohe Wert seiner künstlerischen 
Leistungen seinen Namen mit unvergänglichem Ruhm geschmückt hat, so 
erregt die Lauterkeit seines edlen und in jeder Beziehung achtungswerten 
Charakters, die Liebe und Verehrung, die er sich im Kreise seiner Mit¬ 
bürger erwarb, und die herzliche Zuneigung, die ihm seine Landesfürsten
	        
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