Full text: Alte Geschichte (Teil 1)

an sich, während sie zugleich dem erbarmungslosen Geschick mit Heldenmut 
ins Auge schaut. 
In der Malerei bildeten die Figuren die Hauptsache, die Gesetze der 
Perspektive waren noch unbekannt. Diese Schlüsse können wir aus dem 
Bilderschmuck der gleichzeitigen zahlreichen Vasen ziehen. Die hervorragendsten 
Meister dieser Zeit waren Zeuxis und Parrhasios; sie malten in Ephesus 
hauptsächlich Tafelbilder. 7 
Werke lieblicher Kleinkunst jener Zeit sind zahlreiche Tonfigürchen, die 
in den letzten Jahrzehnten in Gräbern der Stadt Tanagra in Böotien 
gefunden sind und daher kurz als Tanagrafignren bezeichnet werden. 
Das häusliche Leben. 
' Das Familienleben verlor immer mehr an Innigkeit. Meistens be- 
stimmten die Eltern, wen ihre Kinder heiraten sollten, und schlössen vor der 
Hochzeit derselben einen Heiratsvertrag, in dem die Mitgift und bergt genau 
festgesetzt waren. Die Wirksamkeit der Frau beschränkte sich ausschließlich 
auf das Haus, das sie in der Regel nur bei festlichen Gelegenheiten ver- 
lassen durfte. Ehescheidungen wurden immer häufiger, da bei dem völligen 
Mangel an Bildung und geistiger Beschäftigung die Frau ihren Mann nicht 
fesselte; dieser brachte daher seine freie Zeit vielfach außerhalb des Hauses zu. 
Die Kleidung hatte sich seit den Perserkriegen geändert. Der lange 
leinene Chiton machte einem kurzen wollenen Platz, dessen Farbe weiß 
war. Farbige Gewänder hielten sich länger bei den Frauen; als auch hier 
die weiße Farbe zur Herrschaft kam, wurden wenigstens am Halse und unteren 
Ende des Chitons bunte Säume angebracht. Festkleider waren reicher ge- 
schmückt. In Athen blieb der Chiton das eigentliche Hauskleid. Verließ 
der Mann seine Wohnung, so warf er das Himation, in schöne Falten 
gelegt, über. 
Die Hauptnahrung bildeten Hülsenfrüchte und Gemüse, als Nachtisch 
Obst und Käse. Fleisch kam nur an Festtagen auf den Tisch. Bei den 
Wohlhabenden allerdings nahmen Fische, Wild, Geflügel und Schweinefleisch 
den Mittelpunkt des Mahles ein. 
Das maredonische Zeitalter. 
323 A. Alexander der Große. 
Vom Regierungsantritt Alexanders bis zum Beginne des 
Perserkrieges. 
Auf die Kunde von dem jähen Ende Philipps regte sich überall die 
nationale Partei; besonders hoffte Demosthenes, einen neuen Bund der
	        
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