Full text: Grundriß der Weltgeschichte für höhere Lehranstalten

192 
Anerkennung, weil es vom Papste ausging. Daher beschloß der 
Kaiser, Gewalt gegen sie zu brauchen. Vor dem Ausbruche des 
Krieges starb Luther am 18. Februar 1546 in seinem 
Geburtsorte Eisleben. 
§ 95. 
Kaiser Karl V. 
Nach dem Tode Maximilians I. 1519 (§ 91, 3) wurde 
dessen Enkel Karl V. deutscher Kaiser. Von seiner Mutter (Jo- 
Hanna), der Tochter Ferdinands und Jsabellas, besaß er — als 
König Karl I. seit 1516 — Spanien, Neapel und die in Amerika 
entdeckten Länder, durch seinen Vater Philipp, Maximilians Sohn, 
war er Erbe von Österreich und den Niederlanden (§ 92, IV. 
1 und § 91, 3). 
Kaiser Maximilian I. Maria Ferdinand v. Aragonien Jsabella v. Kastilien 
^ f 1519 v, Burgund t 1516 t 1501 # 
Philipp I. (der Schöne) Johanna (die Wahnsinnige) 
-j- 1506 ^ 
Kaiser Karl V. (geb. 1500) 1519—56, Kaiser Ferdinand I. 
als Karl I. König von Spanien 1556—1564. 
1516—56 (f 1558) 
1. Karls vier Kriege mit dem Könige Franz I. von 
Frankreich, der sich vergeblich um die deutsche Kaiserkrone be- 
worben, Mailand (§ 92, I, 1. b.) erobert hatte und das dem 
Kaiser Maximilian entrissene Herzogtum Burgund (§ 91, 3. Anm.) 
herauszugeben sich weigerte. 
a. Im ersten Kriege (1521—1526) wurde Franz, nachdem 
sein Feldherr Bayard, ..der Ritter ohne Furcht und Tadel", 
gefallen war, in der Schlacht bei Patna 1525 (Georg von 
Frnndsberg, der Führer der deutschen Landsknechte) besiegt 
und gefangengenommen. Er versprach darauf im Frieden 
von Madrid, das Herzogtum Burgund abzutreten und 
auf Italien zu verzichten, brach aber, freigelassen, sein Ver- 
sprechen. Daher kam es zum 
b. zweiten Kriege, in welchem die Kaiserlichen unter (dem 
in Karls V. Dienste übergetretenen Connetable) Karl von 
Bourbou (1527) Rom erstürmten (Bonrbon f) und plün¬ 
derten, so daß der Papst genötigt war, sein Bündnis mit 
Frankreich auszugeben. Franz behielt im Frieden (Damen-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.