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Langobarden und weiter östlich (in Ungarn): das Reich der Ge-
piden.
6. In Italien, den Donauprovinzen (südlich von der Donau) und Jllyrien:
das Reich der Ostgoten.
7. In Nordasrika: das Reich der Bandalen.
8. Im östlichen Britannien: die Reiche der Angelsachsen. (Daneben
im westlichen Britannien die Britten noch unabhängig.) /
§ 44.
Ausbreitung des Frankenreichs unter den Merowingern;
das Lehenswesen.
1. Chlodwigs Nachfolger. Chlodwig selbst hatte noch wenige Jahre
vor seinem Tode einen siegreichen Kriegszug gegen die Westgoten ausgeführt
und ihnen das Land zwischen der Loire und Garonne abgenommen. Seine
Söhne, unter die nach seinem Tode das Reich geteilt wurde, vergrößerten es
noch mehr, indem sie auch Buchung und'Thüringen unterwarfen. Nun reichte
das Frankenreich von dem englischen Kanal bis zu den Alpen und von der
Garonne bis zur Elbe (s. auf Karte VI die r o t e Grenzlinie). — Durch immer
wiederholte Teilungen und durch greuelvolle Bruderkriege wurde aber später
die Macht der Merowinger geschwächt. Während dieser Zeit bildete sich eine
neue, eigentümliche Staatsordnung aus: das Lehenswesen.
2. Das Lehenswesen. Durch die Ausbreitung der germanischen Völker
über fremde Länder veränderte sich auch ihre ursprüngliche Verfassung.
Die in ihren Sitzen gebliebenen Stämme, wie die Sachsen, Friesen, Thüringer,
hielten zwar an ihren alten Einrichtungen noch fest; in den durch Eroberung
gegründeten germanischen Reichert dagegen entwickelte sich ein neues Staats-
leben, dessen Grundlage das Lehens- oder Feudalwesen war. Das er-
oberte Land wurde nämlich so geteilt, daß der König einen Teil als Eigentum
für sich behielt, einen zweiten den Besiegten gegen Zinsabgabe ließ und den
dritten unter seine Krieger verteilte. Von diesen bekam jeder einzelne sein
Los als freies erbliches Eigentum — Allod. Von seinem Gute verlieh
dann der König wieder einzelne größere^Stücke zur Nutznießung an einzelne
seines näheren Gefolges, seiner „Getreuen". Ein solches Stück hieß Lehens-
gut oder Feod; der es gab, Lehensherr; der es empfing, Lehens¬
mann oder Vasall. DerVasall mußte dem Lehensherrn, dem er durch den
Lehenseid gelobte, „allzeit treu, hold und gewärtig" zu sein, im Kriege und
bei Hose dienen. Hierdurch erhöhte sich einerseits des Königs Macht, anderer-
seits gelangten die Vasallen zu größerem Besitz und Ansehen, als die andern
Freien. Viele Freien übertrugen daher ihre Allodien an mächtige Lehens-
Herren, um sie von diesen als Lehen zurückzuerhalten. Die großen Lehens-