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Frieden wieder herzustellen, den Friedrich seines Gesang-
nisses auf der Feste Transnitz und nahm ihn, seine Treue
ehrend, zum (einflußlosen) Mitkaiser an.
b. Der Kaiser und der Papst. Ludwigs Hauptfeind war
der von Frankreich abhängige Papst Johann XXII. (seit
1309 residirten die Päpste zu Aviguon, § 92, II ), der ihn
mit dem Banne und das Reich mit dem Jnterdict belegte.
Ludwig aber zog nach Italien und erhielt in Rom die Kai-
serkrönnng ohne den Papst. Als auch bei Johanns
XXII. Nachfolger eine Aussöhnung mit dem Kaiser nicht
zu erreichen war, erklärten die deutschen Kurfürsten auf dem
Kurverein in Rheuse 1338, daß der durch die Kurfürsten
gewählte Kaiser der Bestätigung des Papstes nicht bedürfe.
c. Die Macht seines Hauses vergrößerte Ludwig, indem
er nach dem Aussterben des askanischen Geschlechts (§ 82)
Brandenburg seinem Sohne Ludwig verlieh, dem er
(durch Vermählung mit Margaretha Manltasch) auch Ty-
rol zuwandte, das er dem Hause Luxemburg entzog,
Dadurch erbittert, wählten mehrere Kurfürsten den Enkel
Heinrichs VII. (und Sohn König Johanns von Böhmen)
Karl zum Kaiser. Die bayerische Partei dagegen erhob
nach Ludwigs bald darauf (bei einer Bärenjagd) erfolgtem
Tode den Günther von Schwarzburg zum Gegen-
kaiser. Der letztzre starb jedoch nach kurzer Zeit und Karl
wurde allgemein anerkannt.
Nach Ludwig hat der Papst keinen deutschen Kaiser mehr in den
Bann gethan.
§ 90.
Die Kaiser aus dem Hause Luxemburg 1347—1437»
(KarCM 1347—1378, Wenzel — 1400 [und Ruprecht von der
Pfalz — 1410], Sigismund — 1437.)
1. SarlTjJr 1347—1378 (der gelehrteste der deutschen
Kaiser, der fm^fSprachen redete) ist „Böhmens Bater, des heil,
römischen Reiches Erzstiesvater" genannt worden. Er gründete
sich eine sehr bedeutende Hausmacht, indem er Schlesien, die
Lausitz, die Oberpfalz und die Mark Brandenburg mit seinem