Full text: Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen

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richtet sich nach Süden und ergießt sich, nachdem er den schönen 
See Genezareth (See von Tiberias, ga lilaisches Meer) ge¬ 
bildet, in das tief unter dem Spiegel des Mittelmeeres gelegene, 
schauerliche tobte Meer, den Asphalt-See, an dessen 
Stelle früher das Thal Sidbim mit den Städten Sodom und 
Gomorra lag. Jetzt üeröbet, hatte bas Lanb zwar auch im Al- 
terthum seine Wüsten, war aber größtenteils höchst ergiebig: 
es brachte Getreibe, Wein, Oel, Feigen, Granatäpfel, Datteln, 
Balsam, unb wegen seines Reichthums an Honig und der zahl- 
reichen Heerden auf seinen Weideplätzen hieß es ein Land, „dar- 
innen Milch und Honig fleußt". Nach der Besitznahme durch 
Josua (§ 11) wurde es eingetheilt in zwölf Stämme, daraus 
(§ 13) in die beiden Reiche Inda und Israel, endlich in die 
vier Provinzen Judäa, Samaria, Galiläa (sämmtlich auf 
der Westseite des Jordan) und Peräa (östlich vom Jordan). 
Die wichtigsten Städte sind: in Judäa Jerusalem, die Haupt- 
stadt mit der Davibsbnrg auf Zion, bem Tempel Salomo's auf 
Moriah, ferner Bethlehem, Jericho (bie Palmenstabt) unb He¬ 
bron ; in Samaria Sichern unb Samaria; in Galiläa Nazareth 
unb Kapernaum. 
Nachbarvölker der Israeliten: 1. die Philister, im Südwesten 
Kanaans am Mittelmeere mit den Städten Gaza, Askalon, Asdod; 
2. die Amalekiter, südwestlich vom tobten Meere, Nachbarn unb 
Brüber ber 3. Ebomiter, auf bem Gebirge (Seir) zwischen beut 
tobten Meere unb der Nordostspitze des rothen Meeres (bem älani- 
tischen Meerbusen); 4. bie Mibianiter, süböstlich von jenen, am 
rothen Meere; 5. bie Moabiter, östlich vom tobten Meere; 6. bie 
Ammo niter, norböstlich von ben Moabitern. 
§ 9. 
Die Erzväter. 
Wir können bas Volk Jfrael, wie kein anderes, von seinem 
ersten Entstehen an verfolgen. Es beginnt als Familie. Abra- 
haut, sein Stammvater, um 2000 v. Chr. — zog mit seinem 
Vater Tharah, der vom Geschlechte Sems war, aus llr in 
Chaldäa nach Haräit in Mesopotamien und nach Tharahs Tode 
auf Gottes Befehl weiter westlich in das Land Kanaan. Dort, 
in dem abgeschlossenen, aber zugleich inmitten dreier Welttheile
	        
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