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1861 1888 XLV. Das Zeitalter Wilhelms I.
* 1- Wilhelms Jugend, Wilhelm I., geboren am 22. Mär-
all “ ß “ 3U>CitC ®^n Friedrich Wilhelms III. und der unver¬
geßlichen Kon>gm Luise. In seiner Kindheit hatte er gesehen, was ein
Krünkun / ‘reitett 6atte' Untet ber N°t des Vaterlandes nnd den
Kränkungen Napoleons war seiner heißgeliebten Mntter das Her, ae-
6tt*n (Deutsche Jugend 4, Kaiser Wilhelms AeblingSblume,
1814 war es dem bis dahin schwächlichen Jünglinge vergönnt, am
Kampfe gegen d,e Franzosen teilzunehmen. Dnrch seine Unerschrockenheit
erwarb er sich das eiserne Kreuz und zog an der Seite seines Vaters
Mit tn das besiegte Paris ein (S. S. 127).
Bei seiner Konfirmation sagte er in seinem Glaubensbekenntnisse:
„Meine Kräfte gehören der Welt, de« Vaterlaude. Ich will daher in
dem mir angewiesenen Kreise unablässig thätig sein, meine Seit aufs
It.'“? ."Ib fcc,eI Gutes stiften, wie in meinem Vermögen
steht. Beständig gedachte er der Worte seiner Mutter: „Suchet den
letzt verdunkelten Ruhm eurer Vorfahren von Frankreich zurückzuerobern “
Er starte bte Wehrkraft PrenßenS, um fein Volk zu ben Kümpfen fähig
zu machen, welche dem deutschen Vaterland- enblich einmal bie ihm II
tuhrenbe Stellung unter bett Mächten dieser Welt «erschaffen sollten
1829 ^mahlte er sich mit der Prinzessin Angnsta von
Sachsen-Weimar. Sie erhielten zwei Staber: ben nachherigen Kaiser
Snebnch und Lnife, die spätere Großherzogin von Baben. Lange Jahre
wohnten Wilhelm unb Angusta in Koblenz. Währenb er hier für das
Krtegsheer thätig war, schuf bie kunstsinnige August« die herrlichen
Rheinanlagen daselbst.
1861 dlls er im Jahre 1861 nach dem Tode seines Bruders Friedrich
Wilhelms IV. den preußischen Königsthron bestieg, gelobte er, „das
-wohl und das Recht aller in allen Schichten der Bevölkerung zu hüten
den vaterländischen Geist seines Volkes zu heben und zu stärken." •
H^^.^besserunq. Bei seiner Thronbesteigung hatte
^l^llch ausgesprochen: „Meine Pflichten für Preußen
stillen mit meinen Pflichten für Deutschland zusammen. Als deutschem
!? ™tr r°k' P^nßen in derjenigen Stellung zu kräftigen,
welche es vermöge ferner ruhmvollen Geschichte und seiner entwickelten
Heeresorganisation unter den deutschen Staaten zum Heile aller ein-
. Dcis Vertrauen auf die Ruhe Europas ist erschüttert.
Lrble Segnungen des Friedens zu erhalten.
Dennoch können Gefahren für Preußen und Deutschland herausziehen.
Möge dann jener Gott vertrauende Mut, welcher Preußen in seinen