Contents: Hannoverscher Kinderfreund

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Masse der Lu ft kr eis genannt wird. Viele fremde Stoffe, 
die sich beständig auf der Erde durch das Verwesen und 
Ausdünsten der Thiere und Pflanzen, durch das Ausdün¬ 
sten des Wassers und der Erde, durch das Verbrennen u. s. w. 
entwickeln, erheben sich in dieselbe bis auf eine gewisse 
Höhe; und es heißt deswegen der untere Theil des Lust- 
kreises der Dunstkreis. Zn diesem tragen sich man¬ 
cherlei merkwürdige Veränderungen zu, von denen ihr 
jetzt die wichtigsten kennen lernen sollt. Auch diese Kennt¬ 
niß wird euch mit Bewunderung der Güte und Weisheit 
des Schöpfers und Erhalters der Welt erfüllen, und auch 
von mancher unnützen Furcht befreien. — 
Wenn das Gleichgewicht der Luft aufgehoben wird, 
welches durch Wärme oder Kälte an einem Orte geschehen 
kann, .so entsteht eine Bewegung in der Luft, und diese 
Bewegung der Lust nennen wir Wind. Man benennt 
die Winde nach den Gegenden, woher sie kommen, und 
da giebt es Ostwinde, Westwinde u. s. w. Die Schiffer 
theilen sie auf diese Art in 32 Theile ein. Ist der Wind 
heftig, so heißt er Sturm, und ein sehr heftiger Sturm 
wird Orkan genannt. Oft wüthet ein Orkan so heftig, 
daß er die stärksten Bäume zerbricht, oder aus der Erde 
reißt, ganze Wälder verheert, und Häuser und Thürme 
einstürzt. Wer kann den Nutzen des Windes angeben? 
Merkwürdige und dem menschlichen Körper sehr nachthei¬ 
lige Winde sind: der Hamattan und Samum in Afrika 
und Arabien, und der Sirocco in Italien. Es sind dies 
sehr heiße Winde, besonders der Samum, der so heiß ist, 
daß Menschen und Thiere durch ihn erstickt und getödtet 
werden. 
Die Luft löset beständig eine Menge Wasser auf, und 
je wärmer sie ist, desto mehr löset sie auf. Sobald aber 
die Wärme geringer wird, so kann sie das Wasser nicht 
mehr in sich halten, sondern es scheidet sich wieder von 
der Luft, und wird unsern Augen wieder sichtbar. Dar¬ 
auf gründen sich die wässerigen Lufterscheinungen, als: 
Thau, Reif, Nebel, Wolken, Regen, Schnee und Hagel. 
Der Thau besteht aus den wässerigen Dünsten, wel¬ 
che am Tage aus der Erde und den Geschöpfen aufstei-
	        
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