Full text: Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen

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mit diesem diente der Gefolgsherr auch im Heerbanne, Sobald 
bei gemeinsamen Unternehmungen ein Land erobert mar, teilte der 
Konig dasselbe mit feinem Gefolge, Jeder erhielt ein erbliches 
Grundeigentum znr beliebigen weiteren Verteilung, Ein solches 
freies Eigentum hieß Sil lob tum. Bei einer solchen Verteilnna 
bekam natürlich der König ein größeres Besitztum, als bie Gebelen 
feines Gefolges, und die Größe bes Grundeigeutumes für diese 
richtete sich wieder nach der Größe des Gefolges, welches sie dem Heere 
des Königs zugeführt hatten. Von seinen weitläufigen Ländereien 
gab alsdann auch der Edele wieder jedem seiner Geleitsmännet 
ein Stuck zur Benutzung üb, aber nur auf so lauge, als er in 
seinem Dienste blick Es wurde ihm also nur geliehen und bekam 
leshalb auch ben Namen Lehen, Der Empfänger selbst hieß 
hiervon Vasall oder Lehnsmann, der Besitzer aber Sehlis! 
Herr. Blieben bte Vasallen ihrem Lehnsherrn im Kriea und 
gneben treu und dienstwillig, so behielten sie das Lehen lebens¬ 
länglich und genossen auch wieder des Schutzes ihres Lehnsherrn 
Nach ihrem Tode fiel es wieder an den Lehnsherrn zurück der 
Dienste eines anderen Getreuen damit belohnen konnte' Da 
bw f«f* immer sehte Dienste dem Lehnsherrn 
des Vaters widmete, so wurde in der Regel auch ihm das Väter- 
itche Lehen uberlassen; am Ende wurden diese Lehen soaar erblich 
Aber weder der Lehnsherr noch der Vasall hatte Zeit oder Luft 
selbst ien Äcker zu bauen; das mußten in der Regel die Leib- 
eigenen thim, die man Hörige nannte. 
,v..®a der Lehnsherr verpflichtet war, feinen Lehnsmann zu 
schützen, so übertrügen auch manche Grundbesitzer, die -u schwach 
waren, sich selbst zu schützen, ihr Allodinm einem mächtigen Nach¬ 
barn und nahmen es dann wieder als Lehen von demselben zurück 
«so verwandelten sich viele Allodien in Lehen, 
in Deutschland. - Den größten 
und segensreichsten Einfluß auf den Zustand der deutschen Völker 
hatte das Christentum, Die Gothen, Burgunder, Langobarden 
und mehre andere deutsche Völker hatten das Christentum anqe- 
uommett, sobald sie aus ihrer Wanderung mit den Römern in 
nahem Verkehr kamen. Bei den Franken war dasselbe schon feit 
Welters Auszug, 38. Aufl. ' JQ '
	        
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