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Statthalter von Baktrlen, Bessns, ihn gefangen genommen und
sich selbst zum Könige habe ausrufen lassen. Da jagte Alexander
mit einem Trupp Reiter dem Verräter nach. Als dieser seine
Verfolger itt der Nähe witterte, versetzte er seinem Könige mehre
Dolchstiche und eilte davon. Alexanders Reiter fanden den er-
mordeten König, mit Blut und Staub bedeckt, in den letzten Zü-
gen liegen. Er bat sie um einen Trunk Wasser, und ein Macedo-
nier brachte ihm diese letzte Labung. Erquickt sprach der Unglück-
liche: „Freund, das ist das größte meiner Leiden, daß ich dir diese
Wohlthat nicht vergelten kann; doch Alexander wird sie dir ver¬
gelten. Ihn mögen die Götter für die Großmut belohnen, die
er meiner Mutter, meiner Gemahlin und meinen Kindern erwie-
fett hat. Hier reiche ich ihm durch dich meine Rechte!" Nach diesen
Worten verschied er. Nicht lange darauf kam Alexander heran-
gesprengt. Gerührt betrachtete er die Leiche des Mannes, den er,
ohne ihn zu hassen, so eifrig verfolgt, und ohne es zu wollen, so
unglücklich gemacht hatte. Er spreitete seinen Mantel über ihn aus
und ließ ihn nach Persepölis bringen, wo er in der königlichen
Gruft feierlich beigesetzt wurde. Dann aber brach er schnell wieder
auf, um den schändlichen Meuchelmörder seines königlichen Herrn
zu verfolgen, und ruhete nicht eher, als bis er ihn eingeholt und
grausam hatte hinrichten lassen.
Jedoch mit der Besiegung des Königs war der Krieg noch
keineswegs beendigt. Alexander hatte noch viele und hartnäckige
Kämpse zu bestehen mit den feindlichen Statthaltern und kriege-
rischen Bergbewohnern; und während er gegen diese zog, brachen
oft im Rücken neue Empörungen aus. Außerdem hatte er mit
großen Schwierigkeiten zu kämpfen, die ihm bald reißende Ströme,
bald steile Gebirge, bald große Wüsten in den Weg legten. Der
König selbst war überall der Thätigste und Unerschrockenste; des-
halb verloren auch seine Soldaten nie den Mut. Darüber aber
murrten sie sehr, daß er Heimisches und Ausländisches immer
mehr auf gleiche Stufe stellte. So verheiratete er sich mit einer
Perserin und ließ Perserknaben macedonisch erziehen, kleidete sich
wie ein Perser und forderte am Ende sogar, daß seine Leute nach
ntorgettlättdtfcher Sitte vor ihm niederknieen sollten. Dabei wurde
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