Full text: Ein deutscher Bürger des sechzehnten Jahrhunderts

$ Doigttänbcrs (Dxiettenbucher >: 
Statt des Abgeleiteten also die Quelle', statt des Begriffes die An¬ 
schauung ; statt einer Information von dritter Seite eigenes Gewinnen 
und so tieferer Gewinn,- statt der auf breiter Oberfläche erscheinenden 
Kenntnisse und Begriffe ein hinabsteigen an wenigen, aber bezeichnen¬ 
den Punkten in den Schacht der Quellen und in neu gewonnene Tiefen. 
Das alles einerseits auf der Grundlage strenger kritischer Auswahl 
mtö Erläuterung, geboffen und geboten von Fachmännern und vom 
neuesten Standpunkte der betreffenden Forschung aus; das alles 
andererseits in einer Auswahl und in einer Form, die die Lektüre für 
jeden zu einer angenehmen Unterhaltung macht. 
Grundsätzlich sucht die Sammlung nur wirkliche Duellen zu brin¬ 
gen: Urkunden, Literatur-Denkmäler oder Monumente. Sache der 
Herausgeber aber war es und wird es fein, das Nichtige und Bezeich» 
nende auszuwählen, es durch Einleitungen, Überleitungen, Anmer¬ 
kungen usw. ins rechte Licht zu sehen und verständlich zu machen, 
denn das Lesen von Quellen setzt Vorarbeit voraus, die der Heraus¬ 
geber dem Leser abzunehmen Hat. — Zuweilen mutz aber auch die 
quellenmäßige Darstellung an Stelle der Quellen treten, nämlich 
wenn diese so zerstreut oder trocken sind (z. B. Stadtrechnungen), 
daß sie im Original wenig genießbar sind. — Bestehen die Quellen gar 
aus „Monumenten", besitzen wir also nur bildliche Überlieferungen, 
Mundstücke oder Bauten, die mehr oder minder erhalten noch heute 
vor unseren Augen stehen, dann nehmen die „Quellenbücher'' das Bild 
zur Grundlage und erläutern es durch den beigegebenen Text, auch 
wenn dieser der Form nach den eigentlichen Aufbau bildet. 
Inhaltlich erstreckt sich das Unternehmen auf alle nur möglichen Ge¬ 
biete und Stoffe, auf welche die geschilderten Formen der Darbietung 
anwendbar sind, namentlich auch auf die Naturwissenschaften. 
Die Sammlung ist für jedermann bestimmt. Es gibt für jeden, er 
mag noch so hochgebildet sein, Wissensgebiete, in denen er entweder 
keine oder nur allgemeine und abgeleitete Kenntnisse hat und daher für 
eine unmittelbare Ausschließung klar und rein fließender Quellen 
empfänglich ist. Auf diese weise wird es möglich, die Bedürfnisse 
verschiedenster Bildung und Lebensstellung und verschiedenen Alters 
zu befriedigen, auch die der Schule. Es kann keinen großen Unter¬ 
schied machen, ob der Leser eines solchen Quellenbüchleins ein junger 
einfacher Mensch oder ein gereifter, in anderen Fächern tief durch¬ 
gebildeter ist. Aber auch dem Fachmann werden so wohlfeile und dabei 
zuverlässige urkundliche Darbietungen aus dem eigenen Wissens¬ 
gebiete gute Dienste tun. 
Daß die Bearbeitung bet einzelnen Bändchen sicheren Handen 
anvertraut worden ist, wird eine Durchsicht des Titetoerzeichnisses 
ergeben. 
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