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Zweite Periode. Die Zeit des Frankenreiches.
durch Götzendienst. Das Hauptheiligtum war die würfelförmige Sänba
mit dem eingemauerten schwarzen Stein in Mekka, deren Erbauung
dem Abraham zugeschrieben wurde.
2. Mohammed. Die Aufgabe, die Kaaba vom Götzendienst zu
reinigen, übernahm Mohammed in Mekka. Als Jüngling hatte er
auf Handelsreisen reiche Erfahrungen gesammelt und mancherlei
religiöse Anregungen erhalten. Zu einsamen Betrachtungen geneigt,
lebte er viel in der Wüste und glaubte in seinem vierzigsten Jahre'
durch Traumgesichte zum Propheten berufen zu sein. Doch fand
der neue Prophet anfangs wenig Anhänger, und seine Mitbürger über-
häuften ihn so mit Spott und Haß, daß er vor ihren Nachstellungen
622. nach Medina entfloh, 622. Von dieser Flucht beginnen die Moham-
medaner ihre Zeitrechnung. In Medina, dessen Bewohner von jeher
ans Mekka eifersüchtig waren, fand der Religionsstifter Schutz und
Anerkennung. Seine Gläubigen beschäftigten sich mit Raub; aus den
Raubzügen wurden Eroberungskriege, in denen Mekka und ganz
Arabien unterworfen und zur neuen Lehre bekehrt wurde. Mohammed,
der als geistliches und weltliches Oberhaupt dastand, starb in-
632. mitten seines Ruhmes 632 in Medina.
3. Der Islam (= Ergebung). Mohammed lehrte in den im
Koran zusammengestellten „Offenbarungen": a) über Gott: nur
Allah ist Gott, und Mohammed ist sein größter Prophet; b) über
den Gottesdienst: fünfmaliges Beten am Tage, einmonatiges Fasten
im Jahre, Almosengeben, eine Wallfahrt nach der Kaaba, besonders
aber der Kampf gegen die Ungläubigen sind Pflichten der Moslems
(= Bekenner des Islams); c) über das menschliche Leben: jedem
Menschen ist sein Schicksal unabänderlich vorherbestimmt; d) über das
jenseits: die Auserwählten haben im Paradiese ewige Freuden, die
Verworfenen in der Hölle ewige Qualen zu erwarten.
4. Ausbreitung des Islams. Mohammeds Nachfolger, die Ka-
lifen, verbreiteten durch ihre fanatischen Horden den Islam bis
an den Indus und den Atlantischen Ocean. Zunächst wurde
Syrien erobert, in Jerusalem der Halbmond aufgepflanzt und
das Perser reich zerstört. Von Syrien aus eroberten die Araber
Ägypten,14) wo sie die neue Hauptstadt Kairo gründeten, besetzten
mehrere Inseln des Mittelländischen Meeres und belagerten Konstan-
tinopel; nur durch ihre feste Lage und das „griechische Feuer" wurde
die Stadt gerettet. Nachdem ganz Nordafrika dem Koran unter-
werfen war, setzte sich der Feldherr Tarik, von einer westgotischen Partei
herbeigerufen, auf dem Felsen Gibraltar (= Gebel [spr. Dschebel)