Full text: Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen

Von Constantin bis Theodosius. 
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Nach langen Kämpfen mir seinen Gegenkaisern, als Gale- 
ri'us schon (311) an den Folgen seiner Ausschweifungen 
gestorben war, gelang es dem Constantin, Alleinherr¬ 
scher des großen römischen Reiches (323) zu werden. So 
gering auch die Zahl seiner guten Eigenschaften und so groß 
die Menge seiner Fehler war; so erfuhr doch unter ihm 
der Staat eine völlige Veränderung in seiner Verfassung 
und Verwaltung. Durch ihn ward die bisherige Solda¬ 
tenherrschaft vernichtet, und durch die Verlegung der Haupt¬ 
stadt (330) von Nom nach Byzanz (Konstantinopel), 
so wie durch die Erhebung des Christen thums zur 
herrschenden Religion ein anderes System begründet, wel¬ 
ches zum Despotismus des Hofes und zur geistlichen Hier¬ 
archie führte. Das ganze Reich ward damals in vier 
Präfecturen (^uaeleetura Orienlis, Illyrici, Italiae, Gal- 
liarum) eingctheilt; die Abgaben wurden neu bestimmt und 
durch aufgelegte Steuern erhöht; auch wurden die Hofstcl- 
len sehr vermehrt. 
Z. Chstph^Fr. Man so, Leben Constantin des Großen, nebst 
einigen Abhandlungen geschichtl. Inhalts. Bresl. 1817. 6. 
64. 
Von Constantin bis Theodosius. 
Constantin theilte, obgleich immer mit Beibehaltung 
der Idee der Einheit des Reiches, dasselbe unter seine drei 
Söhne, Constantin (337 — 340), Constantius (337 —> 
361), und Constans (337 — 350). Die Entzweiung der 
Brüder unter sich und der Aufstand des Usurpators Mag¬ 
no ntius in Gallien führten die Ermordung des Constan- 
tins und Constans herbei. Constantius ward Allein¬ 
herrscher. Weil aber Magncntius sich Italiens, Afrika's 
und aller westlichen Provinzen bemächtigte; so ernannte Con¬ 
stantius seinen Vetter Constantius Gallus (351) zum 
Cäsar, und sandte ihn gegen die Parther. Während die¬ 
ser Zeit ward Magncntius besiegt, und stürzte sich in 
sein eignes Schwert. 
Da nahm Gallus den Titel Augustus an. Constan¬ 
tius wagte cs nicht, öffentlich gegen ihn zu verfahren; al-
	        
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