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Der Griechenkaiser setzte die lästigen Fremden rasch über
den Bosporus. ' Mitten durch die Wüsten Kleinasiens drang
Konrad vor. Aber Hunger und Krankheit und die Pfeile der
flinken Türkenreiter zwangen ihn schließlich zur Umkehr. Ganze
Haufen toter Menschen und Tiere bezeichneten seinen Weg;
er selbst kam krank nach Konstantinopel zurück.
3. Kaum genesen, ging er mit dem König von Frankreich
zu Schiff nach Akkon. In Jerusalem ließ er sich zu einem
Feldzuge gegen Damaskus verleiten. In den Gärten dieser
Stadt'trafen ihn erneute Verluste; die Untreue des jungen
Königs von Jerusalem zwang ihn abzuziehen
3. Das Rittertum.
1. Die Bauern hatten seit Karl dem Großen ihre Freiheit
allmählich eingebüßt; das letzte Bauernheer hatten die Anhänger-
Rudolfs von Schwaben am Neckar zusammengehauen. Bischöfe,
Grafen, Klöster belehuteu jüngere Bauernsöhne, für die sich längst
kein rodbarer Wald mehr fand, mit Teilen ihres ungeheuren
Grundbesitzes; kleine Hofleute stellten sich freiwillig unter den
Lehensschutz eines mächtigen Nachbars. Dafür lieferten alle
diese „Grundholden" dem „Grundherrn" oder, wenn sein Land-
besitz umfangreicher war, seinen Meiern Zinswein und Zinskorn
in mäßiger Berechnung oder arbeiteten für ihn als Handwerker.
Der Grundherr als Graf oder an seiner Statt der Meier übte
die Gerichtsbarkeit. Den Herren der „Ritterschaft" lag auch
die Kriegspflicht ob. Die geistlichen nnd weltlichen Fürsten
bildeten mit den Grafen den ersten, die Gemeinfreien (Frei-
Herren) den zweiten Schild; ans den waffentüchtigen „Reitern",
die von den Grnndherren des hoben Adels Land zu Lehen
erhielten und sich ihnen dafür in Treue angelobten wie die Ge-
folgschaften der Urzeit, erwuchs der niedere Adel: aus den
freien Dienstmannen bestand der dritte, aus den unfreien der
vierte Schild. Auf den Römerfahrten und Kreuzzügen entwickelten
sich, vorwiegend nach französischem Vorbild, eigene Bräuche,
Rechte und Anschauungen dieses Standes.
2. Der zum „Schildesamt" bestimmte Knabe erhielt vom
siebten Jahr an im „Edeldienst" eines Fürsten oder Edeln, dem
er bei Tisch und auf der Jagd als „Junker" aufwarten mußte,
Anleitung zu höfischer Zucht und Reinlichkeit. Darauf wurde
er als Edelknecht oder Edelknappe im Reiterdienst und im Ge-
brauch der Waffen, in den Regeln der Jagd und des Frauen-
dienstes unterwiesen. Mit zwanzig Jahren wurde er in den