Kaiserin Friedrich.
sichtigt; auch erhielten sie dort Frühstück und Mittagessen. Zu Weih-
uachten wurden die Kleinen besonders bedacht; dann bekamen sie rote
Flanellröckchen, welche die Kronprinzessin und ihre Töchter angefertigt
hatten. — Im Sommer wurde ein großes Fest sür die ganze Jugend
des Dorfes veranstaltet. In einem großen Garten waren hohe
Stangen ausgerichtet; an ihren oberen Enden hingen Taschentücher,
Geldbeutel und bergt. Wer von den Knaben hinaufklettern konnte,
durfte sich eiu Geschenk wählen. Inzwischen spielten die Mädchen
Blindekuh, Reifenwerfen oder Topsschlagen. Auch sie erhielten Preise.
Hieraus fetzten sich die Kinder an lange Tische, tranken Kaffee und
Milch und aßen Kuchen und süßes Backwerk. Die Kronprinzessin
und ihre Töchter teilten aus.
Ihre Sorge für die Aolkeidenden. Oft besuchte die Kronprinzessin
die Kranken oder ging hinter dem Sarge eines Armen her und legte einen
Kranz auf das Grab nieder. — Den Soldaten im Kriege schickte sie
wärmende Kleidungsstücke. Wiederholt weilte sie während des Krieges in
den Lazaretten, redete den leidenden Soldaten freundlich zu und beschaffte
ihnen gute Betten und kräftige Nahrung. Den Familien, deren Väter in