Von Julius Cäsar.
41
trug. Mit den Worten: „So befreie ich denn das römische Volk von
der Sorge, die ihm das Leben eines Greises macht!" schied der größte
Gegner Roms aus dem Leben.
5.
Von Julius Cäsar.
Der Monat Juli, der uns die Sommerferien bringt, hat seinen
Namen von dem berühmtesten Manne der römischen Geschichte, von
Julius Cäsar.
Julius Cäsar entstammte einem alten römischen Adelsgeschlechte. ^Casars
Als er in Rom geboren wurde, standen zwei Konsuln, die jedes Jahr x$U9enb'
neu gewählt wurden, an der Spitze des Staates, ihnen zur Seite stand
der Senat, eine Versammlung von mehreren hundert vornehmen Römern,
welche die Gesetze gab.
Cäsar zeigte schon in früher Jugend außergewöhnliche Geistesgaben,
die seine Erzieher in Erstaunen setzten, bald auch beseelte ihn ein
brennender Ehrgeiz: er wollte in Rom ein bedeutender Mann, vielleicht
gar der Herrscher des Staates werden.
Während seiner Jünglingsjahre wüteten in Rom blutige Bürger- Kämpfe
kämpfe. Zwei herrschsüchtige Männer, Marius und Sulla, der eine Ma^us^und
als Führer des ärmern Volkes, der andre an der Spitze der reichen Sulla.
Adelspartei, lagen miteinander in blutigem Streite; jeder wollte herrschen,
und des Mordens war kein Ende.
Bald hätte der jugendliche Cäsar als Anhänger des Marius dabei
sein Leben verloren; der grausame Sulla befahl, ihn zu ermorden. Doch
Cäsar floh und blieb lange von Rom fern.
Als er den Nachstellungen seines Feindes entgangen war, schiffte
er sich nach einer entfernten Insel ein, um sich dort bei einem Rede-
künstler zum tüchtigen Redner auszubilden. Unterwegs fiel er See- Cäsar unter
räubern in die Hände. Als Lösegeld verlangten sie nach uuserm Gelde Seeräubern,
etwa 100000 Mark; jedoch Cäsar verlachte sie und sprach: „Für einen
Mann wie mich verlangt ihr nicht mehr? über das Doppelte sollt ihr
haben!" Auf dem Seeräuber schiffe spielte er den Herrn: wenn er schlafen
wollte, mußten die Räuber sich ruhig verhalten, oft las er ihnen seine
Gedichte und Reden vor, und wenn sie ihm nicht Beifall zollten, drohte
er ihnen: „Ich lasse euch alle kreuzigen, wenn ich wieder frei bin." Als
das Lösegeld für ihn durch einige Freunde gezahlt worden war, rüstete
er schnell einige Schiffe aus, nahm die Seeräuber gefangen, erbeutete