Full text: Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen sächsischer Realschulen und verwandter Lehranstalten (Vorstufe)

Von Julius Cäsar. 
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trug. Mit den Worten: „So befreie ich denn das römische Volk von 
der Sorge, die ihm das Leben eines Greises macht!" schied der größte 
Gegner Roms aus dem Leben. 
5. 
Von Julius Cäsar. 
Der Monat Juli, der uns die Sommerferien bringt, hat seinen 
Namen von dem berühmtesten Manne der römischen Geschichte, von 
Julius Cäsar. 
Julius Cäsar entstammte einem alten römischen Adelsgeschlechte. ^Casars 
Als er in Rom geboren wurde, standen zwei Konsuln, die jedes Jahr x$U9enb' 
neu gewählt wurden, an der Spitze des Staates, ihnen zur Seite stand 
der Senat, eine Versammlung von mehreren hundert vornehmen Römern, 
welche die Gesetze gab. 
Cäsar zeigte schon in früher Jugend außergewöhnliche Geistesgaben, 
die seine Erzieher in Erstaunen setzten, bald auch beseelte ihn ein 
brennender Ehrgeiz: er wollte in Rom ein bedeutender Mann, vielleicht 
gar der Herrscher des Staates werden. 
Während seiner Jünglingsjahre wüteten in Rom blutige Bürger- Kämpfe 
kämpfe. Zwei herrschsüchtige Männer, Marius und Sulla, der eine Ma^us^und 
als Führer des ärmern Volkes, der andre an der Spitze der reichen Sulla. 
Adelspartei, lagen miteinander in blutigem Streite; jeder wollte herrschen, 
und des Mordens war kein Ende. 
Bald hätte der jugendliche Cäsar als Anhänger des Marius dabei 
sein Leben verloren; der grausame Sulla befahl, ihn zu ermorden. Doch 
Cäsar floh und blieb lange von Rom fern. 
Als er den Nachstellungen seines Feindes entgangen war, schiffte 
er sich nach einer entfernten Insel ein, um sich dort bei einem Rede- 
künstler zum tüchtigen Redner auszubilden. Unterwegs fiel er See- Cäsar unter 
räubern in die Hände. Als Lösegeld verlangten sie nach uuserm Gelde Seeräubern, 
etwa 100000 Mark; jedoch Cäsar verlachte sie und sprach: „Für einen 
Mann wie mich verlangt ihr nicht mehr? über das Doppelte sollt ihr 
haben!" Auf dem Seeräuber schiffe spielte er den Herrn: wenn er schlafen 
wollte, mußten die Räuber sich ruhig verhalten, oft las er ihnen seine 
Gedichte und Reden vor, und wenn sie ihm nicht Beifall zollten, drohte 
er ihnen: „Ich lasse euch alle kreuzigen, wenn ich wieder frei bin." Als 
das Lösegeld für ihn durch einige Freunde gezahlt worden war, rüstete 
er schnell einige Schiffe aus, nahm die Seeräuber gefangen, erbeutete
	        
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