Full text: Mit einem Stahlstich (Bd. 3)

iO 
Erstes Hauptstück. 
Sitz hatten. Dagegen ward eine Empörung des Ja hi a 
Ben Abdallah, eines Nachkommen von Alis Sohne 
Hoscin, zu Dilcm durch den Milchbruder des Chalifen, 
den Barmcciden Fadl Ben Jahia, unterdrückt, der 
Aufrührer durch falsche Versprechungen an den Hof ge¬ 
lockt und nach verstelltem freundlichem Empfang in Bande 
geworfen. Sv groß aber das Verdienst der Barmecidcn 
überhaupt war, unter Harun schlug ihre Stunde. Nach 
Einigen lag der Grund ihres Sturzes in Ha runs Eifer¬ 
sucht wegen seiner Schwester A b b e ff a h, die er dem 
Wessicr D sch a far Ben Jahia (Giafar) zur Schein¬ 
gemahlin gegeben hatte, um heimlich mit ihr leben zu 
können; nach Andern in der Freilassung des Aliden Ja¬ 
hia; wieder nach Andern im Bau eines Pallastes, auf 
den der Wcssier 20,000 Goldstücke wendete: jedenfalls 
war die Familie zu mächtig geworden und im Besitz zu 
vieler Geheimnisse, als daß sie dem Argwohn des Chali- 
fcn hätte entgehen können. Harun ließ den Wessicr er¬ 
morden, den in zwei Theile gehauenen Leichnam an den 
beiden Tigrisbrücken der Hauptstadt auf Pfählen auf- 
sicckcn, und den alten Jahia, seinen Milchbruder Fadl, 
und alle Barmcciden, den einzigen Muhamed Ben 
CH a led, Jahias Bruder, ausgenommen, ins Gcfäugniß 
werfen. Aber dies; erweckte große Unzufriedenheit beim 
Volke, und von den: an getraute sich der Chalife kaum 
mehr in Bagdad zu wohnen. Er starb in seinem 48sten 
Jahre, nachdem er das Reich unter drei Söhne in der 
Art gcthcilt hatte, daß der älteste, Muhamed II. 
Alami n zwar die Würde und Hoheit des Chalifen über 
das ganze Reich haben, aber unter ihm dessen Bruder 
Alm am un und Kasem Alm otam en gewissermaßen 
als Unterkönige regieren sollten. Alamin erhielt die Län¬ 
der Medien, Assyrien, Mesopotamien, Syrien, Arabien, 
Aegypten und den noch unterwürfigen Theil von Afrika, 
Almamun die Ostprovinzen Farsistan, Chorasan, Kerman, 
Taberistan, Kabul und Mawaralnahr, Kasem die nörd¬ 
lichen nach dem schwarzen und kaspischen Meere zu lie-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.