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Großherzogtum Posen mit dem Kulmer Land nebstDanzig
und Thorn zurück. Neu fielen an Preußen die nördliche
Hälfte von Sachsen, Neuvorpommern mit Rügen und
der größte Teil von Westfalen und der Rheinprovinz.
An die Stelle des alten deutschen Kaiserreiches trat ein
Staatenbund von neununddreißig Staaten, der Deutsche
Bund. Seine Angelegenheiten ordnete eine Versammlung von
Gesandten der Staaten, der Bundestag.
In dieser Behörde führte der österreichische Gesandte den
Vorsitz. Sie hielt ihre Sitzungen zu Frankfurt in dem Thurn-
uud Taxisfchen Palais in der Großen Eschenheimer-
straße ab.
Frankfurt, Bremen, Hamburg und Lübeck wurden Freie
Städte und selbständige Mitglieder des Bundes. In Frankfurt
führte die Regierung derSenat, dem noch eine Ständige Bürger-
repräfentation, die fchon seit 1732 bestand und die Aufsicht über
den Staatshaushalt hatte, und eine neu gegründete Gesetzgebende
Versammlung zur Seite standen. Die Patrizierfamilien erscheinen
ganz aus der Stadtverwaltung verdrängt.
Geläutert und gebessert ging das deutsche Volk aus
dem Befreiungskampfe hervor; das Volksbewußtsein kam
wieder zum Durchbruch und mit ihm gewann nun auch deut-
sches Wesen und deutsche Sitte wieder Bedeutung.
5. Blücher und Gneisenau. Blücher ist der volkstümlichste
Held der Freiheitskriege. Er wurde zu Rostock in Mecklenburg von
edlen Eltern geboren und focht schon als fünfzehnjähriger Knabe in
schwedischen Diensten während des Siebenjährigen Krieges gegen
die Preußen. Ein preußischer Husar nahm den allzukecken Buben gefangen,
und jetzt trat dieser in das preußische Heer ein. Unter Friedrich
dem Großen stieg er bis zum Rittmeister; doch erzürnte sich der König
über ihn und jagte ihn aus dem Dienste. Friedrich Wilhelm II. nahm den
kühnen Reitersmann wieder aus und beförderte ihn zum General. Im
Alter von siebzig Jahren trat Blücher 1813 an die Spitze der Schleichen
Armee. An der Katz dach stand der greise Feldherr mit den Seinen auf
einem Höhenzuge und ließ die Franzosen ruhig den Fluß überschreiten und
den Abhang erklimmen. Plötzlich rief er: „Kinder, nun haben wir
genug Franzosen herüber! Vorwärts, vorwärts I" Mit Sturm ging
es aus den Feind, und bald hatten die Preußen die Oberhand. Tausende
schlugen sie mit dem Kolben nieder, ganze Abteilungen stürzten in die
Fluten der Katzbach und der Wütenden Neisse. „Vater Blücher, heute
geht's gut!" riefen ihm die Soldaten zu. „Wird noch besser kommen,
Kinder!" entgegnete Blücher. Bald nannten ihn seine Soldaten „Mar-
schall Vorwärts". Bei Leipzig kam es auch wirklich besser; denn
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