Full text: Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte

152 § 102. Höchster Machtstand unter den Adoptivkaisern 96—180. 
jenseits der unteren Donan wohnten, nnb romcmisterte ihr Land, das 
heutige „Rumänien", durch zahlreiche Ansiedlungen. Späterhin führte 
er einen erfolgreichen Krieg gegen die Parther und eroberte die Euphrat- 
lünder. Hiermit hatte das Rvmerreich feine größte Ausdehnung erlangt. 
Ju Rom baute der Kaiser das Forum Trajanum und die (noch heute 
stehende) T r a j a n s s ä n l e, in deren Reliefbildern der Dazische Krieg 
dargestellt ist. Über die Verfolgung der Christen ogl. §. 103. 
3. Kadrianus (117—138), ein Verwandter des Trajan und wie 
dieser ans Spanien stammend, gab die jüngsten Eroberungen am Euphrat 
wieder auf, tat aber oiel für die innere Verwaltung des Reiches. In 
Britannien und Germanien errichtete er zum Schutze der Grenzen mächtige 
Wälle (den Piktenwall in Schottland, den Hadrianswall oder Limes 
zwischen Donau und Rhein). 
Als Freund der Künste verschönerte er Athen und schmückte es mit einem 
neuen Stadtteil; zu Rom erbaute er für sich und seine Familie ein großartiges 
Grabdenkmal, das Mausoleum Hadrianum (vgl. S. 145, Abs. 4), 
4. Antoninus Pius (138—161), gallifcher Herkunft, erhielt dem 
Reiche den inneren Frieden und großes äußeres Ansehen. 
5. Marcus Aurelius (161—180) regierte, oon der Verfolgung 
der Christen abgesehen, edel und weise und beschäftigte sich gerne mit 
philosophischen Wissenschaften. Als die Donauländer durch die Einfälle 
der Markomannen in Gefahr kamen, zog der Kaiser selber wiederholt in 
den Krieg. Noch während desselben starb er 180 zu Vindoböna (Wien). 
§ 103. 
Chviftmorrfolriititgen unter Trajan und Mark JUirrl. 
Die Nichtanerkennung der Staatsgottheiten, die Gebetsverweigerung 
vor den Bildnissen der Kaiser und die geheime Art der Kultusübungen hatten 
die Christen in Widerspruch zu den bestehenden Gesetzen gestellt. Noch mehr 
konnten dem Cäsarentum die Lehren des neuen Glaubens selber als staats- 
gefährlich erscheinen. Nachdem schon Nero und Domitian mit der Verfolgung 
der Christen den Ansang gemacht hatten, traten uunmehr auch bessere Kaiser, 
wie Trajan und Mark Aurel, gegen dieselben mit strengen Maßregeln hervor. 
Uber die bei den Christenprozessen gemachten Ersahrungen schreibt Plinins 
der Jüngere, um 112 Prokonsnl von Bithynien, also an seinen Kaiser Trajan: 
„Wenn die Vorgeführten nach dreimaliger Befragung auf ihrem Geständnis 
beharrten, habe ich sie zur Hinrichtung geschickt; denn ich habe geglaubt, daß 
man unbedingt an ihnen die Widerspenstigkeit und die unbewegliche Hartnäckigkeit 
bestrafen müsse. Andere der Beschuldigten haben überhaupt abgeleugnet oder 
sie haben widerrufen. Diese haben dein Bildnis und die Statuen der Götter
	        
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