Full text: Deutsche Geschichte (Teil 3)

— 238 — 
3. Die Heeresreform. Wilhelm I. stand damals schon an der Schwelle 
des Greisenalters: aber sofort wartete eine schwere Arbeit auf ihn. Blutenden 
Mottle. Nach Lcnbach. 
Herzens hatte er zusehen müssen, wie 
unter seinem Bruder das Heerwesen 
vernachlässigt wurde und darum zum 
Schutz des Landes nicht ausreichte. 
Nach der Verfassung sollte in Friedens¬ 
zeiten ein Prozent der Bevölkerung 
unter Waffen stehen. Das hätten gegen 
190000 Mann fein müssen; in Wirk¬ 
lichkeit waren es nur 120000, wie be¬ 
reits im Jahre 1815, als Preußen 
noch zwölf Millionen Einwohner zählte. 
So blieben jährlich Tausende von 
kräftigen jungen Leuten daheim, die 
wohl dienen konnten. Die Wehrkraft 
Preußens wurde also nicht genug 
ausgenützt. Das hatte eine sehr üble 
Folge, wenn es Krieg gab; es mußten 
nämlich, weil die Linientruppen zu 
schwach waren, um so mehr Landwehr- 
leute ausrücken, also Männer, die ge¬ 
wöhnlich für Weib und Kind zu 
sorgen hatten. Aus diesem Grunde ver- 
Bismarck. Nach Lenbach. 
Kriegsminister von Roon.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.