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durch, daß Sigismund die Krone erhielt. Wegen ihrer Tüchtigkeit genossen
die Hohenzollern auch Ehre und Ansehen im ganzen Reiche.
Friedrich I. \\\\ (M5) bis WO.
1 Friedrich als Statthalter. Das Jahr 1411 brachte dem Hause der
Hohenzollern neuen Glanz. Sigismund belohnte die Treue seines Freundes
Friedrich und ernannte ihn zum Statthalter von Brandenburg. 1412
erschien der neue kaiserliche Beamte in der Mark. Freudig jubelten ihm die
geplagten Bauern zu, und die Städte öffneten ihm gern ihre Tore; aber
die raublustigen Adeligen wollten nichts von ihm wissen und zeigten keine
Friedrich I. mit der Faulen Grete vor einer Ritterburg. Nach Röchling und Sternfeld, Die Hohenzollern.
Lust, ihm zu gehorchen. Spottend nannten sie ihn den „Tand von Nürn-
berg", und voll Übermut höhnten sie: „Wenn es auch ein ganzes Jahr
Burggrafen regnet, so sollen sie doch in der Mark nicht gedeihen." In ihren
Wasserburgen, deren Mauern vier Meter dick waren, fühlten sie sich sicher.
Wie erstaunten sie aber, als Friedrich große Kanonen auffahren ließ! Be-
sonders unheimlich war ihnen die Faule Grete, die von vierzehn Ochsen
durch den märkischen Sand gezogen wurde. Wo die Geschütze ihre Arbeit
begannen, sanken die Burgmauern in Trümmer. Dietrich von Qnitzow
entkam; sein Bruder Hans wurde gefangen genommen. Andre hatten das
gleiche Schicksal und erschienen vor dem Sieger mit einem Strick um den
Hals. Zuletzt unterwarfen sich alle dem fremden Herrn. Der Landfrieden
wurde verkündet und jede Fehde verboten.
So zogen wieder Ruhe und Sicherheit in die Mark ein.