14. Die deutschen Befreiungskriege.
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Begleitern in einem Schlitten und ganz in Pelze gehüllt davon und
kam glücklich nach Paris,- von seinem ganzen Heere aber kam von je
zwanzig Mann nur einer in der Heimat wieder an.
14. Die deutschen Befreiungskriege.
1813—1815.
1. Der Befreiungskrieg von 1813/14.
a) Ausbruch. Als die Nachricht von dem Untergange der Großen
Armee nach Deutschland kam, beweinten wohl viele den Tod eines
Sohnes oder Bruders, und als nun die schwankenden Gestalten der
französischen Soldaten selber die deutsche Grenze überschritten, zerlumpt,
ausgehungert, viele mit abgefrorenen Gliedern, da nahmen sich unsere
Väter dieser Unglücklichen zwar mit erbarmender Liebe att; aber alle
atmeten doch erleichtert auf und dachten: Jetzt ist es Zeit, das verhaßte
französische Joch abzuschütteln.
b) Der Ruf des Königs. König Friedrich Wilhelm schloß ein
Bündnis mit Kaiser Alexander und erließ den Aufruf „An Mein
Volk", worin er es aufforderte, sich um ihn
zu sammeln zum Kampf gegen die Franzosen.
Und das Volk folgte diesem Rufe freudig) denn
es lebte jetzt ein anderer Geist in ihm als 1806.
Die Bauern waren nicht mehr wie srüher ihrem
Gutsherrn Untertan und brauchten nicht mehr
für ihn zu arbeiten) sondern sie waren frei, und
der Hof, den sie bewohnten, war inzwischen ihr
Eigentum geworden. Jeder konnte jetzt werden,
wozu er Lust und Geschick hatte. Die Soldaten
wurden nicht mehr geprügelt) es dienten auch
nicht nur die ärmeren und ungebildeten Leute,
sondern alle dienstfähigen Jünglinge mußten
Soldat werden. Wer tüchtig und tapfer war,
konnte Offizier werden, wenn seine Eltern
auch einfache Bürger oder Bauern waren. Alle
diese Änderungen hatte der König seit 1806 ein- 25. Das Eiserne Kreuz,
geführt.
Jetzt stiftete er noch das Eiserne Kreuz (Bild 25), das aus der
einen Seite die Inschrift trägt: „Mit Gott für König und Vaterland."
Es sollte ans dem Metall der eroberten Kanonen gegossen und den
tapfersten Kriegern verliehen werden.