Full text: Das Altertum (Teil 1)

— IV — 
Unterricht in der griechischen und römischen Geschichte" von Dr. Bogel zu 
gewinnen. Abweichungen in der Anordnung wie in der Darstellung der 
Ereignisse waren thunlichst zu vermeiden auch wörtliche Entlehnungen 
schienen manchmal angemessen, wo eine glücklichere Fassung nicht leicht 
möglich war. 
Aus dem Bestreben, den Schüler nicht durch Widerspruch mit dem 
früher Gelernten zu verwirren, erklärt sich auch der Anschluß an Vogel in 
der Rechtschreibung der griechischen und lateinischen Namens Allerdings 
hat die Schreibung Actium (neben Phaleron), Lacedämon (neben Lakonien), 
Homer (neben Jbykns und Archilochos) etwas Mißliches, aber Formen wie 
Homeros, Aktion, Plataiai und Lakedaimon werden sich in unseren Schulen 
kaum je einbürgern, zumal dem Schüler die meisten dieser Namen zuerst in 
der lateinischen Form und dann erst in der griechischen entgegentreten. Und 
angesichts der Gefahr, daß die Namen anders gesprochen werden, als sie 
im Lehrbuch stehen, erscheint der Mangel an Folgerichtigkeit immer noch 
als das kleinere Übel. 
Noch weniger als über dergleichen orthographische Fragen wird sich 
eine Übereinstimmung erzielen lassen, wenn es sich um das Maß des 
darzubietenden Stoffes handelt. Vielleicht erleichtert doch die in diesem 
Buche durchgeführte Scheidung des Unerläßlichen von dem Minderwichtigen 
1 Nur selten habe ich im Text andere Datierungen gegeben, so glaubte ich den 
Zug des Darius gegen die Scythen nicht vor 510 ansetzen zu dürfen; einigemale habe 
ich die abweichenden Datierungen neuerer Geschichtsforscher in den Anmerkungen an- 
gegeben. — Zuviel Kritik darf nicht in ein Schulbuch hineingetragen werden. Die 
Jugendgeschichte des Cyrus oder die römische Königsgeschichte als unhistorisch zu be- 
zeichnen, thut der Wirkung der alten Geschichte auf die jugendlichen Gemüter keinen 
Eintrag, wohl aber die Verkleinerung der Marathonkämpfer oder die Herabsetzung eines 
Pompejns und Cicero- Gewiß waren die Athener ruhmredig, gewiß die Gegner Cäsars 
keine vollkommenen Menschen, aber soll das Wort Goethes, daß der Wert des Geschichts- 
Unterrichtes im Enthusiasmus bestehe, in das Gegenteil verkehrt werden? Übrigens 
hat Cicero als Staatsmann neuerdings eine gerechtere Würdigung gefunden, namentlich 
auch bei Ranke, und für Pompejus hat in jüngster Zeit ein beachtenswerter Streiter 
Partei ergriffen: W- Roscher in seiner „Politik" (Stuttgart 18932). 
2 Einige wenige Abweichungen erlaubte ich mir auch in diesen Dingen, so schrieb 
ich Phönicier, Rhodus, Dekelea, Thucydides; vou römischen Namen Canulejus (nach 
Pompejus), Virginius it. s. w, — Die Schreibung: „Pompejanische Flotte" n. s. w. 
neben „homerische Zeit" erklärt sich aus dem freilich nicht leicht durchzuführenden 
Bestreben, mit den offiziellen Vorschriften für die deutsche Rechtschreibung im Einklang 
zu bleiben. — Die betonte Silbe der Eigennamen ist in der Regel nur beim erstmaligen 
Erscheinen der£2Börter angegeben, bei ganz bekannten Wörtern habe ich überhaupt 
darauf verzichtet.
	        
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