Full text: [II = Oberstufe] (II = Oberstufe)

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besetzten Leipzig. Auf dem Markt trafen die Monarchen mit ihren 
Feldherren zusammen. Als Blücher erschien, jubelte das Volk. Der 
Kaiser von Rußland umarmte ihn und sagte: „Sie sind der Retter 
Deutschlands." Blücher verfolgte den fliehenden Napoleon, setzte in 
der Neujahrsuacht 1814 bei Kaub über den Rhein und schlug ihn in 
Frankreich noch mehrere Male. Am 31. März 1814 zogen die 
Sieger in Paris ein. Napoleon wurde abgesetzt und aus die Insel 
Elba oerbannt. 
b. Das Jahr 1815. Die Fürsten und Staatsmänner versammelten 
sich jetzt in Wien, um die Grenzen der Länder festzustellen. Man 
nennt diese Versammlung den Wiener Kongreß. Aber da herrschte 
große Uneinigkeit. Das hörte Napoleon. Er verließ heimlich Elba 
und landete am 1. März 1815 mieder in Frankreich. Seine alten 
Soldaten begrüßten ihn freudig. Erschrocken stellten die Verbündeten 
ein neues großes Heer auf. Der Krieg begann wieder, wurde aber 
schnell in Belgien entschieden. Napoleon griff zuerst Blücher bei Ligny 
an uud drängte ihn zurück. Das Pferd wurde dem Feldmarschall 
unter dem Leibe erschossen, und Blücher lag hilflos darunter. Aber 
ein treuer Offizier hielt bei ihm aus, bis Hilfe kam. Zwei Tage 
später (am 18. 6.) wandte sich Napoleon bei Belle-Alliance gegen die 
Engländer. Mit großer Mühe hielt der englische Feldherr Wellington 
bis zum Nachmittage Stand und sagte: „Ich wollte, es wäre Nacht, 
oder die Preußen kämen!" Blücher hatte ihm versprochen, Hilfe zu 
bringen. Gegen 6 Uhr abends hörte Napoleon auf der rechten Seite 
Kanonendonner. Da wurde er bleich, denn er sah die Preußen vor 
sich. Der englische Feldherr aber rief: „Gott sei Dank, das ist der 
alte Blücher!" Da wichen die Franzosen zurück. Napoleon ließ seinen 
Wagen mit Hut, Degen, Gold und kostbarem Schmuck zurück. Er 
wollte nach Amerika entfliehen, fiel aber den Engländern in die Hände. 
Diese brachten ihn auf die einsame Insel St. Helena. Hier starb er 
1821. In den Friedensverhandlungen wurde Preußen in seiner 
früheren Größe wiederhergestellt und erhielt 120 Mill. Mark Kriegs¬ 
kosten. In allen Kirchen wurden Dankfeste gefeiert. Der König 
bestimmte auch, daß die Namen der gefallenen Soldaten auf Tafeln 
geschrieben und letztere in den Kirchen aufgehangen würden. 
9) Tic Helden der Befreiungskriege. Die bedeutendsten Helden 
der Befreiungskriege waren Jork, Blücher und Gneifenan. 
a. Graf l}ork von Wartcnburg. Er war der Sohn eines preußischen 
Hauptmannes. Im Alter von 18 Jahren machte er als Offizier den 
ersten Feldzug gegen Österreich mit. Damals wäre er beinahe ge- 
fangen genommen worden, denn die Preußen wurden in Habelschwerdt 
von den Österreichern überfallen. Im nächsten Jahre wurde er vom 
Könige Friedrich dem Großen mit den Worten entlassen: „Aork kann 
sich zum Teufel scheren)" er war gegen einen Hauptmann ungehorsam 
gewesen. Nun war er Offizier in Holland und focht auch tapfer in
	        
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