Full text: Von den alten Deutschen bis zum Jahre 1648 (Teil 1)

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Er spricht es, und plötzlich ist leuchtend jach 
Ein Blick aus dem Haupt ihm gesprungen: 
Was seinem großen Werk noch gebrach. 
Es ist ihm geglückt und gelungen. 
Es fügen beweglich — er hat sie belebt — 
Sich fest die metallenen Zeichen: 
Die Hölle grollet, das Haus erbebt, 
Erschüttert von Donnerstreichen. 
Doch während am Werk er schuf und sann, 
Ist er um alles gekommen, 
Sein letztes hat er gesetzt daran, 
Sein Werkzeug wird ihm genommen. 
Der Wucher stößt ihn von Hof und Haus, 
Der Feinde grimmiges Hassen; 
Er wandert leer in die Welt hinaus, 
Doch spricht er freudig gelassen: 
„Gott steckte durch mich ein Lichtlein auf, 
Ich seh es dämmern und flimmern, 
Bald wächst's zur Sonne, sie steigt herauf, 
Der Tag wird weltenhell schimmern!" 
So starb er, und ruhmlos begruben sie ihn, 
Fern von der Heimat, den Lieben, 
Das Irdische alles gab er hin. 
Das Unsterbliche ist ihm geblieben. 
Noch bauet er fort an der Gottesstadt 
Unsichtbar im Reich der Gedanken, 
Was Weisheit, was Kunst wo ersonnen hat, 
Nicht kennt's mehr Grenzen und Schranken. 
Des Staatenwohles, der Freiheit Quell, 
Gedankenströmung der Geister, 
Wer leitet durch Meere und Länder euch schnell? 
Hans Gensesleisch Gutenberg heißt er. 
Wilhelm Zimmermann. 
18. Colomdo. 
„So ganz verwandelt du, der beim Orkan 
Sonst tollkühn in die Meerflut stach 
Und mit dem Kiel, daß wir es zittern sahn, 
Die Wogenschäume lachend brach?
	        
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