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III 
gebogen. Die kurzen Flügel taugen zum Fliegen wenig. Der Hahn muß des¬ 
halb auf dem Erdboden weilen. Darum sind auch die Beine kräftig gebaut 
und haben dicke Schenkelmuskeln. (Keulen.) Da er gern Würmer frißt, so 
sind die Füße langzehig und zum Scharren geeignet. Hinten am Laufe sitzt als 
Waffe ein hornartiger Stachel, der Sporn. Des Morgens ist der Hahn der erste 
am Platze. Noch ehe der Tag graut, ruft er sein Kikeriki und weckt die Be¬ 
wohner aus dem Schlafe. Auf dem Hühnerhofe ist er Herr und Gebieter. Ruft 
er die Hühner, so folgen sie ihm. Dann schreitet er vor ihnen her und führt 
sie in den Garten usw., um mit ihnen Körner und Insekten zu suchen. Läßt 
sich ein fremder Hahn auf dem Hofe sehen, so stürzt er sofort auf ihn zu, und 
es entsteht ein heißer Kampf. Im Nu habeu beide die Federkrageu gleich einem 
Schilde erhoben, und nun suchen sie sich gegenseitig niederzustoßen. Bald triefen 
beide Kämpfer von Blut, und meist verläßt der fremde Hahn ermattet das 
Schlachtfeld. 
2. Die Henne ist nicht so hübsch wie der Hahn, auch nicht so stolz, und 
doch hätte sie wohl Ursache dazu; denn ihre Eier sind wohlschmeckend und nahr¬ 
haft. Im Februar oder März beginnt sie, Eier zu legen, jeden Tag eins, und 
sind es etwa 15, so fängt sie an zu brüten. Dazu läßt man es jedoch sobald 
nicht kommen; man nimmt ihr vielmehr die Eier fort, und so legt sie wohl 
100—150 Eier in einem Jahre. Zum Bebrüten der Eier gebraucht sie drei 
Wochen. Am 21. Tage kriechen die Küchlein aus. Schon am ersten Tage ver¬ 
lassen sie das Nest. (Nestflüchter. Gegensatz: Nesthocker. S. 94.) Die Henne 
führt sie spazieren und zeigt ihnen, wie man Füße und Schnabel gebrauchen 
muß. Naht ein Habicht, so verteidigt sie ihre Küchlein mit Gefahr des eigenen 
Lebens. 
3. Das Vogelei besteht aus einer talkartigen, harten Schale, dem Eiweiß 
und dem Dotter. Eine feine Haut umschließt den Dotter, eine ebensolche unter 
der Schale gelegene das Eiweiß. Am stumpfen Ende des Eies aber tritt diese 
Haut etwas zurück, und so entsteht hier ein Raum, der mit Luft angefüllt ist. 
Durch Bebrütung entwickelt sich aus dem Ei der junge Vogel. Um die Körper¬ 
wärme besser auf die Eier übertragen zu können, rupfen sich manche Vögel die 
Federn aus der Brust und erhalten dadurch die Brutslecke. Die Gänse brüten 
28, die Hühner 21 und die meisten kleineren Vögel nur 14—17 Tage. Als 
Nahrung dient dem Vogel im Ei das Eiweiß und ein Teil des Dotters, und da 
die Eischale porös ist, so ergänzt sich der beim Atmen verbrauchte Sauerstoff 
'leicht wieder. Endlich zerbricht der junge Vogel die Eischale, nachdem er sie mit 
einem kleinen Kalkzahne geritzt hat, der vorn auf dem Oberschnabel sitzt und 
später abfällt. 
iio. Die Haustaube. 
1. Nahrung und Körperbau. Die Nahrung der Taube besteht aus Körnern 
aller Art. Deshalb fliegt sie gern aufs Feld. (Gewandter Flug. Lange Flügel. 
Klatschen beim Fluge.) Die Strahlen der Schwungfeder sind durch Häkchen 
fest verbunden, die Flügelfedern greifen übereinander; dadurch wird die Flügel¬ 
fläche dicht. Die Taube sieht sehr scharf; nicht das kleinste Körnchen entgeht ihrem 
Blicke. Mit dem geraden, vorn rundlichen Schnabel vermag sie die Körner leicht 
und sicher zu fassen. Zwar schadet sie dadurch, daß sie Erbsen und Getreide-
	        
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