fullscreen: Haus und Welt (Bd. 3)

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4. Küchengeräte. 
(Warum und Weil.) 
1. Warum rosten eiserne Gegenstände (Messer, Gabeln re.) 
in feuchter Luft? 
Weil das Eisen in feuchter Luft sich gern mit dem Sauerstoff und 
Wasserdamps derselben verbindet; die bekannte rotbraune Schicht, womit 
eiserne Gegenstände beim längeren Liegen an feuchter Luft sich bedecken, 
heißt Eisenrost. Will man das Eisen dagegen schützen, so hat man es in 
trocknen Räumen aufzubewahren, oder man umgiebt es mit Körpern, welche 
die feuchte Luft an das Eisen nicht herantreten lassen. (Einwickeln in 
Papier oder gewebte Stoffe, Einölen, Einbetten in gepulverter Holzkohle, 
Aufbewahren in einem luftdicht verschlossenen Raume, Überziehen der 
eisernen Gegenstände mit einer dünnen Schicht von Zink.) 
2. Warum werden kupferne Küchengeschirre, insbesondere 
kupferne Kasserollen, Kuchen- und Puddingformen innen ver¬ 
zinnt? 
Weil das Kupfer sich leicht in sauren Flüssigkeiten, auch in flüssigen 
Fetten — wie: flüssiger Butter. Schmalz, Talg — auflöst und dadurch die 
Speisen, welche in den kupfernen Geschirren zubereitet und gekocht werden, 
vergiftet. Nach dem Genusse solcher Speisen treten die Erscheinungen der 
Vergiftung, Übelkeit und Erbrechen, ein, und enden dergleichen Vergiftungen 
auch uicht mit dem Tode, so verbreiten sie doch in den davon betroffenen 
Familien Angst und Schrecken. Die giftigen Kupfersalze bilden sich indes 
nur unter Mitwirkung des Sauerstoffs der Luft. Während die Speisen 
kochen, wird die Luft durch die Hitze fern gehalten und dadurch die Bildung 
von Grünspan verhindert. Gefährlich aber ist es, die gekochten Speisen 
in den kupfernen Geschirren erkalten und stundenlang stehen zu lassen. Die 
Säuren, welche bei der Entstehung des Grünspans mitwirken, sind haupt¬ 
sächlich Essigsäure, Weinsäure, Apfelsäure (beim Kochen von Pflaumen- 
und Apfelmus), Gerbsäure, Buttersäure und andere Fettsäuren und die 
Kohlensäure der Luft. Auch wenn Säuren bei der Zubereitung der Speisen 
nicht angewendet wurden, ist die Entstehung derselben doch möglich und 
zwar aus folgende Weise: In der Regel enthalten die Speisen Zucker, ent¬ 
weder als natürlichen Gehalt oder durch Zusatz. Dieser Zucker geht bei 
längerem Stehen der Speisen teilweise in geistige Gärung über, und es 
bilden sich Alkohol und Kohlensäure; der Alkohol vereinigt sich aber mit 
dem Sauerstoff der Lust zu Essigsäure, und diese bildet mit dem Kupfer und 
dem Sauerstoff der Luft den Grünspan. Alle diese Übelstände werden
	        
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