36. Der Vulkanismus Italiens.
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Vesuv meistens zeigt. Bei heftigem Winde kann der Rauch bis an den Fuß
und auf das Meer hinabgetrieben werden. Die Rauch- und Aschenpinie
großer Eruptionen steigt auf mehrere tausend Meter in die Atmosphäre
hinauf und übertrifft am Vesuv die Höhe des Berges um das Drei- bis
Viersache. Durch das zerstäubte Gestein undurchsichtig und schwarz gefärbt,
kann sie die Gegend selbst bei Tage in völlige Nacht hüllen, wie es schon
Plinius von dem Ausbruche 79 n.Chr. ausführlich schildert. Nur die bei der
AuS: Deccke, Italien.
Ausbruch des Besuv im Jahre 1872, aufgenommen vom großen Molo in Neapel.
Die aus dem Krater aufsteigende, aus einzelnen mächtigen Wolken zusammengesetzte Dampfsäule über-
ragt den Berg um das Bier- oder Fünffache; die seitlichen kleineren Dampfmassen rühren von den
ergossenen Laven her.
Kondensation des Wasserdampfes entstehenden Blitze erhellen dann die Luft,
und ihr Donner mischt sich mit dem Brüllen und Krachen des Berges, aus
dem unter ständigen Explosionen immer neue finstere Dampswolken sich
befreien. Die niederfallende Asche liefert den Aschen- und Schlammregen,
der die Umgebung des Vulkans bedeckt und wesentlich verändern kann,
wenn er die Höhe einiger Meter erreicht. Durch solche Asche, gemengt mit
haselnußgroßen Bimssteinen, ist Pompeji verschüttet und muß bis auf die
höchsten Teile eingebettet worden sein, da die Dicke dieser Lagen gegen
10 m beträgt. Durch den Wind wird solcher Staub und Sand weit