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trägt. Dieser Zeitball wird täglich um etwa 10 Minuten vor der 
Mittagszeit in Greenwich, d. i. punkt 1 Uhr mittags mitteleuro¬ 
päischer Zeit, um 2 m, fünf Minuten danach um weitere 2 m ge¬ 
hoben und dann genau am Greenwicher Mittag durch einen elek¬ 
trischen, von der Sternwarte aus bedienten Ausrückapparat zum 
Falle gebracht, um den Führern der im Hafen liegenden Schilfe 
eine Kontrolle ihrer Chronometer zu ermöglichen. Endlich trägt 
dieser Turm an allen vier Seiten Zifferblätter, die den jeweiligen 
Elbwasserstand in m und cm anzeigen. Die Kenntnis des Elb¬ 
wasserstandes — sie weicht ungefähr jede sechs Stunden um durch¬ 
schnittlich 1,86 m ab, ist für jeden Schiffsführer von großer Be¬ 
deutung; denn der Ebbestrom begünstigt die Ausfahrt der beladen 
stromab segelnden Fahrzeuge, der Flutstrom erleichtert es tiefer¬ 
gehenden Schiffen, ihren Landungsplatz im Freihafen zu erreichen. 
Beim Ausgange des Sandtorhafens empfängt uns ein Durch¬ 
einander von kleinen Dampfern und Motorbarkassen. Pfeilschnell 
jagt alles an uns vorbei; ein Leben und Treiben, ein Fahren und 
Jagen ist auf dem Wasser, wie es auf dem Lande in der belebtesten 
Straße einer Großstadt hergeht. Weiter geht die Fahrt; wir be¬ 
finden uns auf der Norderelbe, an der Stadtseite, und erreichen den 
Schiffbauerhafen. Jetzt tönt ein dumpfes Heulen zu uns herüber. 
Es ist die Dampfpfeife eines großen transatlantischen Dampfers, 
der sich in der Mitte des Stromes langsam elbaufwärts bewegt. 
Die vielen Rettungsboote auf Deck zeigen uns seine Bestimmung 
auch als Passagierdampfer an. Aus dem Schiffbauerhafen, der elb¬ 
seitig vom Quaispeicher liegt, gelangen wir in den parallel mit dem 
Stadttorhafen sich erstreckenden Grasbrookhafen (6,5 ha groß, 
700 m lang; am Eingänge 84 m, am Ende 150 m breit; 6 m tief), 
der nordwärts durch den Dalmannquai, siidwestwärts durch den 
Hübenerquai begrenzt wird. In ihm ankern französische, schwedische 
und transatlantische Dampfer. Da auch der Grasbrookhafen ein 
Sackhafen ist, kehren wir um und umfahren das Westende „Strandhöft“ 
des Hübenerquais. 
Nunmehr haben wir einen der interessantesten Häfen erreicht, 
den Strandhafen mit dem 530 m langen Strandquai. Hier liegen 
die Auswandererschiffe für Südamerika, die Reichspostdampfer nach 
Ostafrika, die Dampfer der Westafrika-Linie, deren jedes den Namen 
eines Mitgliedes der Familie Woermann trägt, und die norwegischen 
Touristenschiffe. Durch die Enge der Fahrstraße sind wir genötigt, 
KL
	        
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