Full text: Von der Urzeit bis zum Dreißigjährigen Kriege (Teil 1)

/) Nachdem die Hundertschaft feste Gebiete erhalten hatte, 
wurden für den Häuptling, für die Kultusstätten und 
für die einzelnen Sippen auch bestimmte Plätze festgesetzt; 
anfangs wechselten auch die Sippen, als dieser Zustand 
aufhörte, war die Sippe zur Wirtschaftsgemeinde oder 
Markgenossenschaft geworden. 
2. Der Wirtschaftsbetrieb in der Markgenossenschaft. 
«) Urbarmachung des Bodens und Anbau waren gemeinsam, 
der Ertrag wurde unter die einzelnen Familien verteilt. 
ß) Später erhielt jeder Krieger eine Hufe (= 30 Morgen) 
als Eigentum zugewiesen. 
/) Anfangs betrieb man die Feldgraswirtschaft, später Drei¬ 
felderwirtschaft (Flurzwang), 
d) Innerhalb der Markgenossenschaft waren zu unterscheiden: 
die Almende, das Eigentum der Gemeinde, an welchem 
alle Genossen das Nutzungsrecht halten (Weide, Waldung, 
Jagd und Fischfang) und 
die Allode, das freie Eigentum des Einzelnen. 
Die Heeresverfaffung der Germanen. 
a) Ein Volksheer, zu dem alle Freien zu Hundertschaften ver¬ 
bunden berufen wurden, hatte das bedrohte Land zu ver¬ 
teidigen. 
b) Jede Hundertschaft bildete eine taktische Einheit, die sich 
aus Sippen zusammensetzte und quadratisch oder im Rechteck 
ausgestellt wurde. 
Eine Hundertschaft stand neben der andern. 
c) Die Massen kämpften bei den Westgermanen meistens zu 
Fuß- 
Daneben stellte jede Hundertschaft 50 Reiter, die durch 
Parabaten (= Beigänger) verstärkt wurden. 
Die Gefolgschaften kämpften nur zu Roß. 
d) Die Volksheere der Ostgermanen kämpften vorwiegend zu Roß. 
Die germanischen Wanderungen. 
a) Die nordgermanische Wanderung. 
st) Als die Germanen die Steppen des mittleren Rußlands 
erreicht hatten, bog vermutlich ein Zweig nach Norden 
ab und besiedelte Finnland und vielleicht von hier aus 
auch Skandinavien. 
ß) Die übrigen drängten westwärts und gingen, den Kelten 
ausweichend, nach Norddeutschland; von hier aus über¬ 
schritt ein kleiner Teil die Dänischen Inseln und ging 
gleichfalls nach Skandinavien. 
b) Die westgermanische Wanderung. 
st) Die Hauptmasse der sich nach Westen wendenden Germanen 
besiedelte nach und nach das heutige Norddeutschland.
	        
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