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Siegern mit fortgeführt, konnten sich aber durch ein Lösegeld, das ihre
Angehörigen zahlten, wieder frei kaufen.
Wie kam der Friede zwischen den Kämpfenden zustande? Der
besiegte König bittet um Frieden, der Sieger Siegfried gewährt den
Frieden. Aber er gebietet auch die Bedingungen des Friedens: Gefangen¬
schaft der beiden Könige und der fünfhundert Mannen. Das war aber
erst der vorläufige Friede auf dem Schlachtfeld, die Beendigung des
Blutvergießens (Waffenstillstand.) Den dauernden Frieden konnten nun
Siegfried und Günther dadurch erzwingen, daß sie die Gefangenen
behielten und den Feinden drohten, sie würden die „Geiseln" töten,
wertn die Sachsen wieder Krieg anfingen. Aber die Sieger waren weise
und milde, gaben daher die Geiseln sogar ohne Lösegeld frei und be¬
gnügten sich mit Handschlag und Versprechen der beiden Könige, daß
sie dauernd Frieden halten wollten.
Durch Die Feier des Siegessestes wollten Günther und sein
Volk den Siegern ihren Dank aussprechen und sie erfreuen und ehren
wegen ihres Mutes, ihrer Tapferkeit, ihrer Todesverachtung und ihrer
Vaterlandsliebe. — Zusammenfassung.
III. 1. Vor nunmehr 20 Jahren feierte auch unser deutsches Volk
ein Siegesfest wie einst die Burgunden, und dies Siegesfest wird nun
alle Jahre gefeiert? Es ist das Sedanfest, welches wir am 2. Septem¬
ber feiern. Was wißt ihr von der Bedeutung des Sedantages? (Dar¬
stellung des über den Krieg und Sieg von 1870/71 Bekannten durch
die Kinder.) Hat dieser Franzosenkrieg nicht viel Ähnlichkeit mit dem
Sachsenkrieg? Die Franzosen wollten unser Vaterland überfallen, wie
einst die Sachsen das Bnrgundenland, und hatten sich wie diese dazu
vorher tüchtig gerüstet. Der Franzosenkaiser verlangte vorn König
Wilhelm, daß er ihm seinen Willen thun sollte, und wenn er sich
weigerte, so wollte er ihn im Krieg besiegen, das deutsche Land am linken
Rheinufer für sich wegnehmen — und dann das schwache Deutschland
nach seinem Willen regieren. Aber König Wilhelm und das deutsche Volk
dachten wie die Burgunden, sie wollten ihre Ehre und Freiheit bewahren
und lieber Gut und Blut hingeben als Knechte der Fremden werden.
Der König rief, und alle feine Krieger im Nord und Süd kamen und
verließen Haus und Hof, Weib und Kind, Vater und Mutter, und zogen
an den Rhein und über den Rhein, hinein in das Land des erschrockenen
Feindes. Und dort kämpften sie mutig und tapfer wie Siegfried und
seine Ritter in zahlreichen Schlachten (z. B.?) und scheuten weder
Wunden noch Tod. Darum siegten sie auch überall und nahmen den
Franzosenkaiser gefangen und sein ganzes Heer und gewannen zuletzt
die Hauptstadt der Feinde. So zwangen sie den Feind zum Frieden; er
mußte das geraubte Elsaß-Lothringen herausgeben und eine unzählbare
Geldsumme zur Entschädigung (wofür?) zahlen. Aber der Sieg war
teuer. Fast zwanzig taufend (so viel als Menschen in Eisenach wohnen)
Soldaten fielen in Den Schlachten und ebensoviel starben an ihren
Wunden oder an Krankheiten. Doch das Blut war nicht vergebens ge-