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Stallmeister Froben,
dieses Land ganz zu bekommen. Aber beim Friedensschlüsse erhielt er nur einen
kleinen Landstrich am rechten Oderufer. Durch den Sieg bei Fehrbellin war
jedoch Brandenburg mit einem Schlage eine geachtete Macht in Europa geworden.
Tie Franzosen aber hörten mit ihren Räubereien auch jetzt noch nicht auf. Mitten
im Frieden überfielen sie 1681 die freie Reichsstadt Straßburg und raubten sie.
(Wann hat sie Deutschland wieder erobert?)
12. Gründung einer Kolonie in Afrika. .Der Kurfürst hatte in Holland
den Wert der Kolonien schätzen gelernt. Nachdem er sich dann unter Beihilfe
der Holländer eine kleine Flotte verschafft hatte, wollte er auch eine überseeische
Kolonie haben. Auf den Rat seines Admirals knüpfte er mit Negern an der
Westküste Afrikas Unterhandlungen an. Man trat ihm auch ein Stück Land ab,
und nun errichtete der Kurfürst eine „afrikanische' Handelsgesellschaft" und ließ
auf der Goldküste die Feste „Großfriedrichsburg" erbauen (1682). Schon zwei
Jahre nachher erschien in Berlin eine Gesandtschaft von Negern, um ihren neuen
Herrn zu begrüßen. — Sein Enkel aber, Friedrich Wilhelm I., dem die Kolonie
wertlos erschien, verkaufte sie 1720 an die Engländer für etwa 23000 Mark
unb 12 Neger.
13. Als Christ. Tod. Der Kurfürst war ein frommer Christ. Sein
Wahlspruch war: „Gott meine Stärke," und diesem Wahlspruche gemäß lebte er
auch. Jeden Tag hielt er knie end in feinem Schlafgemache sein Morgen- und
Abendgebet. Die Kirche besuchte er jeden Sonntag, und oft nahm er teil an
der ^eier des heiligen Abendmahls. Auf allen Reifen und Kriegsfahrten be-
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