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Zweite Abteilung. Abendländische Völker.
Griechen.
A. Laud und Volk. Religion.
I §. 20. Griechenland ober Hellas umfaßte ben Teil ber Bal-
kan-Halbinsel, welcher süblich vom Olymp liegt. Man unterschieb 4 Teile:
a. Norbgriechenlanb enthielt Thessalien (Stabt Pharsälus unb Eng¬
paß Thertnöpylä) unb Epirus. — b. Mittelgriechenlanb, barin bie
Stäbte Athen, Theben, Platää, Seuftra, Ehäronea unb Delphi. Im
W. bas Vorgebirge Aktium. — c. Der Peloponnes, b. i. Lanb bes Pe-
lops (Morea), barin bie Stäbte Korinth, Olympia, Sparta unb im
NO. Mycene, in ber Lanbschaft Arkabien Mantinea. — d. Die Inseln:
Euböa mit bem Vorgebirge Slrtemifium, Salamis, bie Cyklaben, Kreta
unb bie ionischen Inseln, barunter Jthäka.
Im NO. von Griechenlanb lagen: a. Macebonien mit ben Stabten
Thessalonich unb Philippi unb bem Vorgebirge Athos; b. Thrazien.
§. 21. a. Die Griechen ober Hellenen, bte aus 4 Hauptstämmen
(Dorier, Ionier, Achäer unb Aeolier) bestauben, machten bei ihrer Ein-
wanberung bie Ureinwohner (Pelasger) überall zu Sklaven. Sie grünbe-
ten in bem burch Buchten unb Gebirge zerteilten Laube eine Anzahl kleiner
Staaten, an bereu Spitze erbliche Fürsten (Tyrannen, b. H. Alleinherr¬
scher) mit einem Rat ber Ältesten stauben. — Das Meer lub zum See-
hanbel unb zur Grünbung von Kolonien ein. Unter bem heitern Him¬
mel unb ben Schönheiten bes Laubes bilbete bas Volk frühe seinen Sinn
für bie schönen Künste (Bau-, Bilbhauer- unb Dichtkunst) aus. — b.
Himmel, Erbe unb Meer beichte man sich von schön gestalteten Götter¬
wesen belebt, welche hohe Macht unb Einsicht, aber auch menschliche Feh¬
ler unb Leidenschaften besaßen. Götter unb Menschen aber glaubte man
einer allgewaltigen Macht, betn Schicksal, unterworfen. — Den Göttern
würben schöne Tempel unb Bilbsäulen errichtet; man verehrte sie burch
Gebet unb Opfer unb erfragte ihren Willen an ben Stätten ber Orakel
(Göttersprüche). Das berühmteste Orakel war zu Delphi, wo bie Pythia
(Priesterin bes Apollo) boppelsinnige, rätselvolle Antworten erteilte. —
c. Den Göttern waren Feste unb Katnpffpiele geweiht. Wer im Laufen,
Fahren, Ringen unb Werfen, im Gesänge unb in ber Dichtkunst siegte,
warb mit einem Kranze von Oelzweigen geschmückt. Die berühmtesten
Spiele waren: bie olympischen bei Olympia (Zeus), bie isthmischen
zu Korinth (Poseibon), bie pythischen zu Delphi (Apollo).
§. 22. Götter. A. Obere Gottheiten.
1. Kronos oder Saturn, der Sohn des Himmels (Uränos) und der Erde
(Rhea, Cybele); seine Schwester Themis, die Göttin der Gerechtigkeit.
2. Die 3 Söhne des Kronos: Zeus oder Jupiter, der König des Him¬
mels und der Erde, der Oberste im Rate der Götter (seine Waffe der Blitz,
sein Schild die Aegis, ihm heilig der Adler); Poseidon ober Neptun, der