— 68 —
Israels und sagen lassen: „Wenn ihr der Posaunen Schall hören
werdet, so sprechet: Absalom ist König geworden." Und das
Volk lief zu und mehrte sich um Absalom.
4. Absaloms Ende. — Da das David hörte, sprach er
zu seinen Knechten: „Auf, lasset uns fliehen!" Und der König
ging aus der Stadt den Ölberg hinan barfuß und weinte. Dazu
auch alles Volk, das bei ihm war, hatte sein Haupt verhüllt und
weinte. Und David ging über den Jordan; da zog ihm Absalom
nach. David aber ordnete das Volk und sprach: „Fahret mir
säuberlich mit Absalom!" Und es erhob sich eine große Schlacht,
und das Heer Absaloms ward geschlagen. Und Absalom begegnete
den Knechten Davids und ritt auf einem Maultier. Und da das
Maultier unter eine große Eiche kam, blieb sein Haupthaar an
der Eiche hangen und er schwebte zwischen Himmel und Erde,
aber sein Maultier lief unter ihm weg. Da nahm Joab drei
Spieße und stieß sie Absalom ins Herz. David aber saß am
Thore. Da kam ein Bote aus der Schlacht und sprach: „Friede!
Gelobt sei der Herr!" Der König aber fragte: „Gehet es auch
dem Absalom wohl?" Und da er von seinem Tode hörte, ward
er traurig und weinte und rief: „Mein Sohn Absalom, mein
Sohn, mein Sohn! Wollte Gott, ich müßte für dich sterben!"
Und so ward aus dem Tage des Sieges ein Tag des Leides.
Alles Volk aber, das mit Absalom abgefallen war, kehrte zurück
unter die Herrschaft des Königs David.
5. Salomo gesalbt. — Da nun David alt war, ließ
er seinen Sohn Salomo zum Könige salben. Und David sprach
zu Salomo: „Mein Sohn, ich hatte im Sinn, dem Herrn, meinem
Gott, ein Haus zu bauen. Aber Gott ließ mir sagen: Du hast
große Kriege geführt und Blut vergossen, darum sollst du es
nicht thun, sondern dein Sohn Salomo soll meinem Namen ein
Haus bauen. Den will ich ruhen lassen vor allen seinen Feinden
umher, denn ich will Frieden geben über Israel sein lebenlang.
So wird nun, mein Sohn, der Herr mit dir sein, und du wirst
glückselig sein, daß du dem Herrn ein Haus bauest. Siehe, ich
habe dazu verschafft Gold, Silber, Erz und Eisen ohne Zahl.