Full text: Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien

III. Die Zeiten der Politik. 
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Südamerika haben sich besonders Sp anier und Portu¬ 
giesen, in Nordamerika En glän d er, Deutsche, Hollän¬ 
der, Dänen, auch Franzosen, niedergelassen. Durch ihr 
Eindringen fanden wenigstens 7/8 der Ureinwohner ihren 
Untergang. Schon 20 Jahre nach der Entdeckung war 
die Zahl der Bewohuer Westiudieus so herabgeschiuolzen, 
daß es den Pflanzern an Arbeitern gebrach; uud s. 1 ö 17 
holte man Neger als Sklaven ans Westafrikü. So ent¬ 
stand der schändliche Negerhaudel, der erst in der neuern 
Zeit verboten und wirklich zuletzt im ganze» Welttheil 
abgeschafft wurde. Dieser Neger gibt es jetzt in Amerika 
gegen 10 Millionen. Durch die Vermischung der Euro¬ 
päer, Indianer uud Neger entstanden gegen 10 Millionen 
Mischlinge, z. B. Mestizen aus Europäern und India¬ 
nern, M nlatte u aus Weißen und Negern, Zambo's 
aus Negern und Indianern. Die von Weißen im Lande 
Geborenen nennt mau Creolen. Europäische Kultur ist 
jetzt vielfältig iu Amerika verbreitet; in den Gang der 
Weltgeschichte wurde aber vornämlich Nordamerika 
verflochten, das einer großen Zukunft entgegenstrebt. 
9. Nordamerika. 
§ 95. Frühzeitig hatten auch die Engländer einen 
Antheil an der neuen Welt gesucht. Schon 1496 ent¬ 
deckten sie Neufundland; weil man aber dort nur 
Stockfische uud kein Gold fand, wurde die Entdeckung 
nicht weiter beachtet. Auch die Kolonie in Virginien 
(s. 1583) hatte keinen Bestand. Als aber später ein See¬ 
fahrer eine Menge des kostbarsten Pelzwerkes heimbrachte 
und ein reicher Mann wurde, betrieben zwei Pelzgesell¬ 
schaften die Anlegung von Kolouieeu ernsthafter; und diese 
gediehen allmählich trotz aller Schwierigkeiten. Die Aus¬ 
wanderungen dahin nahmen mit jedem Jahre zu, beson¬ 
ders unter den politischen Stürmen Englands. Biele 
suchten sich auch eine Freistätte für ihren Glauben; so 
die Puritaner unter Jakob I., die Boston gründeten. 
Dann Katholiken aus Irland, die sich in Maryland 
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