Full text: Die Belagerung, Eroberung und Zerstörung der Stadt Magdeburg am 10./20. Mai 1631

wenigem x) Volke, wie etliche vermeint, gewesen und deswegen 
die Kaiserlichen so leicht, mit Verlust geringen Volkes, die 
Stadt an diesem Ort bestiegen und gewonnen hätten Es 
ist auch nicht vermutlich, daß der v o n Z alck en b er g 
unter seinen eigenen Soldaten, [welche ohne dies wegen 
Mangel an Unterhalt nicht herunter gehen durften, sintemal 
jeder Knecht vom 24. April an, ohne was die Bürger an 
Diftualten zugeschossen, alle Tage 3 Groschen empfangen] 
so schlecht Ordre solle gehalten und die mehrsten auf einmal 
herunter gehen lassen, sondern es müssen nachfolgende 
Umstände, und wie weit die Belagerer in ihrem Vorteil 
gediehen, vornehmlich betrachtet werden: 1) Daß, ob¬ 
gleich dem von Zalckenberg dieser Bericht auf' dem 
Rathause zugekommen, wie nämlich der Zeind aus allen 
Lagern in die Vorstädte und flpprochen (sich) zusammen' 
zöge zc., dennoch den Offizieren und Knechten auf den 
IDällen kein Avertissement geschehen, noch auch feine 
Piken oder Morgensterne und dergleichen in der Fausse 
braye beihanden gewesen; datz also daher, wegen des 
unversehenen und starken (Einfalls der Kaiserlichen, denen 
in der Fausse braye liegenden Zalckenb ergi schen 
Soldaten zum Gewehr zu greifen, die Lunten anzuzünden 
und zugleich zu widerstehen unmöglich gewesen. 2) ctls 
sich diese durch das enge Pförtlein retirieren müssen, ist 
§reund und Jeind zugleich mit einander eingegangen, 
und haben die auf dem Bollwerk und Rondel liegenden 
Soldaten und Bürger nicht gewußt und wissen können, 
was dabei zu tun sei, denn sie den § a 1 cf e n b e r g i schen 
die Betirade (den Rückzug) nicht wehren dürfen. 3) Ist auch 
wohl etwas die Betstunde, so eben damals ein marfgräfifcher 
Seldprediger auf dem Bollwerk allhier gehalten, dem Zeinde 
zu statten gefommen. Und dann 4) das Ketranchement oder 
der Abschnitt [welches der von Zalckenberg furz zuvor 
auf diesem BoIIwerf, weil er sich einer Minier- und Unter- 
grabung besorgt (sich besorgen = befürchten), machen lassen] 
den durch das oftgemeldete pförtlein herauf fomrrtenöen 
Kaiserlichen als eine gute Brustwehr zum Vorteil gediehen, da¬ 
hinter sie sich stellen und desto besser auf die Saldenberg* 
Das Wort ist zu streichen. 
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