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für ihre vielen Zwecke bedient, hergestellt. Wir wollen hier nur all—
gemein von Schmiedeisen und Stahl sprechen; auf die mancherlei Sorten
und ihre genauen Unterschiede können wir nicht eingehen. Schmiede—
eisen oder Stabeisen ist nicht spröde, sondern zähe und dehnbar, es wird
Hochofenanlage der Friedrich-Alfred-Hütte.
vor dem Schmelzen allmählich weich, so daß es sich hämmern läßt. Es
ist im weißglühenden Zustand schweißbar, d. h. es können getrennte Stücke
unter dem Hhammer vereinigt werden. Stahl ist hart, elastisch, von großer
Festigkeit, läßt sich sowohl schmieden und schweißen als auch gießen.
Auch die Darstellungsweisen der verschiedenen Sorten von Stahl und
Eisen berücksichtigen wir nicht. Nur von einer Stahlsorte und ihrer Be—
reitung wollen wir etwas weniges hören und zwar von derjenigen, die
gerade von der Kruppschen Fabrik in höchster Güte geliefert wird. Es ist
der Tiegelgußstahl. Daß in der Fabrik auch andere Verfahren der Stahl⸗
bereitung in Gebrauch sind, sei wenigstens bemerkt. Das Verfahren der
Schmelzung im Tiegel ist das ursprüngliche, von Friedrich Krupp an—
gewendete und war lange Zeit hindurch ausschließlich in Gebrauch.
Nachdem aus einem sehr guten Roheisen ein sehr vorzüglicher Stahl
(durch ein besonderes Verfahren, das „Puddeln“) bereitet worden und
zu Stäben ausgewalzt ist, werden diese Stäbe in handlange Stücke zer⸗
hrochen. In etwa m hohen, fest verschlossenen Tiegeln aus feuerfestem