Full text: Geschichte des Mittelalters (2)

Erweiterung des fränkischen Reiches seit 530. 
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Außerdem beseitigte CHlo dow ech-den Ripuarierkönig Sieg- Bereinigung 
Bert von Köln und alle salischen Nebenkönige aus treulose aller Franken. 
Weise und wurde so der Gründer eines einzigen^nnd einheit¬ 
lichen Frankenreiches, das beinahe vier Jahrhunderte 
lang den mächtigsten Einslnß aus die Geschichte der 
europäischen Völker ausübte. 
Erweiterung des fränkischen Reiches seit 530. 
Die vier Söhne Chlodowechs teilten die Verwaltung des Erweiterung' 
Reiches unter sich und setzten die Eroberungspolitik ihres Vaters sort. d-cs fränkischen 
So zerstörte der älteste* mit Hilse der Sachsen das Reich der _inCy' 
Thüringer, das sich von der unteren Elbe bis gegen Regensburg hin thüringer 
erstreckte. Es wurde nach der Schlacht bei Burgscheidungen 
und dem Uuterga^nge seines letzten Königs Herminfried 
so geteilt, daß die Sachsen das Stück nördlich der Unstrut 
bekamen, während der größ ere südliche ;i e i l an das fränkische 
Reich fiel. Der thüringische Stamm blieb von nun an auf 
das Laud zwischen Unstrut und Thüringer Wald beschränkt. 
Bald daraus eroberten die Söhne Chlodowechs auch das Bnr- Burgimdc' 
flltiibencich um die Rhone, womit endlich ganz Gallien sränkisch 
geworden war. 
Znletzt dehnte sich die Macht der Franken noch über den deutschen 
Stamm der Bajuwaren (Bayern) aus, der wie die anderen Bayern. 
Stämme durch Zusammenballung mehrerer Völkerschaften entstanden 
ist und zwar höchst wahrscheinlich dadurch, daß sich andere swebische 
Völker um den Kern der alten Markomannen zusammenschlossen. 
Diese letzteren waren unter Marbod nach Böhmen gewandert. Aus 
demselben Lande aber müssen die Bayern an und über die Donau 
gekommen sein, da ihr Name Baiawaren^K rie g er ans Baia, 
d. i. Böhmen, zu bedeuten scheint. Der Stamm breitete sich zu¬ 
nächst vou der Enns bis zum Lech, vom Fichtelgebirge bis in das 
Thal der Etsch ans und stand unter Herzögen aus dem Haust der 
Agilolfinger. Sie hatten nach dein Untergang des ostgotischen 
Reiches die Oberherrlichkeit der Frankenkönige anerkennen müssen. Das Franken 
So hatte sich deren Reich Über ganz Gallien ausgedehnt und um- reich um 555. 
faßte in Deutschland die Stämme der Franken, Alamannen, 
*) Verminfrieds Nichte Radegunde war wohl die erste thüringische 
Fürstentochter, die zum Christentum übertrat. Als Gefangene tmit dem sieg¬ 
reichen Frankenkönig Chlothar fortgeführt, wurde sie später dessen Gemahlin, 
als welche sie ein Nonnenkloster zu Poitiers gründete, in das sie nachmals 
selbst als Nonne eintrat, sich willig den strengen Ordensregeln unterwarf 
und wie die geringste Magd die gewöhnlichsten Arbeiten verrichtete. Ihr 
frommer Lebenswandel bildet einen scharfen Gegensatz zu dem ruchlosen 
Treiben der damaligen Frauen aus dem Königsgeschlechte der Merowinger. 
Nach ihrem Tode wurde sie als Heilige verehrt.
	        
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