Contents: Lehrbuch der astronomischen Geographie

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Sterns genau bestimmt werden kann, so ist es auch mit Hilfe des Äquators möglich. 
Der Stern St liegt in einem größten Kugelkreise, der durch die Himmelspole geht. Der 
Bogen zwischen dem Stern und dem Äquator (FSt) heißt die Deklination des Sterns und 
der durch den Stern und den Pol gehende Kreis Deklinationskreis. Der Bogen St Np 
wird Polabstand des Sterns genannt. Sterne, welche zwischen Äquator und Südpol 
liegen, haben eine negative Deklination. Den Schnittpunkt zwischen dem Höhenkreis 
und dem Horizont setzten wir in Beziehung zum Südpunkt. Hier ist das nicht möglich, 
da sich der Abstand eines Äquatorpunktes vom Meridian fortgesetzt ändert und in 
23 a 56 m die Werte von 0—360° durchläuft. Bei der Zählung der Bogengrade geht 
man von dem Punkt des Äquators aus, in dem die Sonne beim Beginne des Frühlings, 
am 21. März, steht. Dieser Punkt heißt Frühlingspunkt (W). Die Grade werden, vom 
Nordpol aus gesehen, nicht wie beim Horizont in Uhrzeiger-, sondern in Gegenuhr¬ 
zeigerrichtung (SONW) gezählt. Die Entfernung vom Frühlingspunkt bis zum Fu߬ 
punkt des Deklinationskreises ( WF) heißt Rektaszension oder Geradeaufsteigung, ab¬ 
gekürzt AR geschrieben. 
2. Sternzeit. Stelle den Theodoliten so auf, daß der Höhenkreis die Richtung 
der Mittagslinie hat und beobachte im Rohr oder am Lineal die Kulmination eines 
Sterns ! Wiederhole diese Beobachtungen an genau derselben Stelle an mehreren auf¬ 
einanderfolgenden Abenden und bestimme mit Hilfe einer genau gehenden Uhr die 
Zeit zwischen den Kulminationen desselben Sterns! Diese Zeit wird Sterntag genannt. 
Die Sterntage aller Fixsterne sind gleich lang. Vergleiche die Länge des Sterntags mit 
der Zeit, die zwischen den aufeinanderfolgenden oberen Kulminationen der Sonne liegt! 
Jeder Fixstern kann benutzt 
werden, die Dauer eines Stern¬ 
tages zu bestimmen. Für die 
Astronomen beginnt der Stern¬ 
tag mit der oberen Kulmination 
(S. 3) des Frühlingspunktes. 
Die Sternzeit T ist der 
Winkel zwischen dem Deklina¬ 
tionskreis des Frühlingspunktes 
und dem Meridian, gemessen in 
der Richtung SWNO. Dieser 
Winkel kann gemessen werden 
1) durch den Zentriwinkel in der 
Äquatorebene, dessen Schenkel 
durch den Frühlingspunkt und 
durch den höchsten Punkt des 
Äquators (den im Süden liegen¬ 
den Schnittpunkt zwischen 
Meridian und Äquator) gehen 
und 2) durch den Äquatorbogen 
zwischen dem Frühlingspunkt 
und dem höchsten Punkt des 
Äquators. Dieser Winkel kann 
im Bogen- und im Zeitmaß angegeben werden. Der Widderpunkt durchläuft in 
einem Sterntag 360°. 
In 24Ä = 360°. 
„ Ia =15". 
Fig. 9. 
TT
	        
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