Kreis Lüchow. 
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Verden gründete hier (962—976) das Kloster Ullesheim, aus welchem Namen 
danach xTlben;Ulfen, und später Oldenstadt entstanden ist.!) 
Bodenteich, Flecken an der Ilmenau, mit 822 lutherischen Einwohnern 
hatte früher ein um 1290 erbautes Schloß der Herren v. Bodendlke. In der 
hrldesheimschen Stiftsfehde und dann wieder 1808 wurde fast der ganze Ort 
durch Brand eingeäschert. — Ein früherer Landsee ist ausgetrocknet und in 
herrliche Wiesen verwandelt. 
Ebltorf, Flecken mit 1434 lutherischen Einwohnern, hat in der Nähe das 
mit vielen Grabhügeln bedeckte Feld, auf welchem 880 die Dänen und Nor¬ 
mannen den Sachsenherzog Bruno vollständig schlugen. — Mit der Ackerbau¬ 
schule in Ebstorf ist eine landwirtschaftliche Versuchsstation verbunden. — Ans 
dem um das Jahr 1000 gestifteten Nonnenkloster Ebstorf, welches jetzt ein 
lutherisches Fräuleinstift ist, stammt eine sich jetzt in Hannover findende Karte 
aus dem Mittelalter. Aus 30 Pergamentbogen ist eine Fläche von 3,50 m 
Höhe und 2,92 m Breite gebildet, die, in Wasserfarben aufgetragen, die drei 
damals bekannten Erdteile darstellt. Jerusalem bildet den Mittelpunkt, Asien 
nimmt den oberen, Europa den linken, Afrika den rechten Teil ein. ' Außer 
den Städten und Klöstern finden sich in Asien und Afrika eine Menge Male¬ 
reien von fabelhaften Völkern, wilden Tieren und merkwürdigen Bauwerken mit 
kurzen Erläuterungen. Aus Genauigkeit kann die Karte keinen Anspruch machen.2) 
. . Bevensen, Flecken an der Ilmenau mit 1568 lutherischen Einwohnern, 
ist em alter Ort; die dortige Kirche soll 833 erbaut sein. An der Nord- und 
>Lüdieite des Fleckens befinden sich noch Reste der ehemaligen Befestigung. 
Medingen, Dorf und Kloster in fruchtbarer Gegend und in der Nähe 
von Laubwaldungen, nicht weit von Bevensen. Das 1227 gestiftete Kloster ist 
jetzt ein adeliges Damenstift. 
Altenmedmgen 318, Barum 415, Bienenbüttel 417, Himbergen 401, Hösseringen 387, 
Holdenstadt 466, Kirchweyhe 402, Molzen 371, Rätzlingen 392, Rosche 326, Suderbura 
(mit erner Wiesenbauschule) 367, Veerßen 658 Einwohner. 
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mit 3 Städten, 3 Flecken und 175 Landgemeinden. Der Kreissitz ist in Lüchow. 
Der Kreis Lüchow bildet mit dem Kreise Dannenberg das hannoversche 
Wendland. Hier wohnt em slavischer Volksstamm, die Wenden, der sich von 
lemeir sächsischen Nachbarn noch heute durch mancherlei Gebräuche und Sitten 
unterscheidet und steh ziemlich untermischt erhalten hat. Die Hufeisenform, in 
welcher bte Dörfer des Wendlandes gebaut sind, hat man wahrscheinlich gewählt 
um bet einem etwaigen Angriffe eine leichtere Verteidigung zu ermöglichen Der 
Zugang soll noch vor 100 Jahren in einzelnen Gegenden allabendlich 
durch ein Thor verschlossen worden sein. Die Landstraße geht meistens um das 
Dorf herum. Mitten vor dem Eingänge zum Dorfe, oder auch wohl weiter 
entsirnt im Felde liegt die Ktrche.3) 
Seite 1V' e' 223‘ ~ Guthe-Renner, Lande Braunschweig und Hannover, 
Mithof MV Raubritterburg" siehe Ru st mann, Alte Steine in neuer Fassung.- 
~ G r v «3 Baterlättdtsche Geschichten rc. III, S. 68. 
) Guth e-Renner, Lande Braunschweig und Hannover, S. 100. 
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