Von der Roßbacher Schlacht.
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Aber jeder zitterte, wenn die großen blauen Augen
zornig blitzten, und er die Feiglinge strenge bestrafte.
„Schneidet ihnen die Borten und die Litzen vom Waffen¬
rocke. Sie sollen unter Euch keine Ehre mehr haben!"
Mancher hatte ihn in der Schlacht gesehen, wie er,
die Standarte in der Hand, die Seinen, wenn sie zer¬
streut waren, zum Angriffe sammelte, oder den Degen
in der Faust ihnen vorausschritt, dem Tode furchtlos
entgegen.
Darum priesen ihn seine Soldaten überall, wohin sie
kamen. Wer von ihnen zum Krüppel geschossen war und
im Lande herumzog und sein Brot zusammenbettelte, er¬
zählte und rühmte von den Thaten des Königs; und den
deutschen Jungen leuchteten die Augen, wenn sie vom
großen König Friedrich und seinen Siegen hörten.
Von der Uoßbacher Schlacht.
5. November 1756.
TDar das eine Jagd bei Roßbach im November!
Die Franzosen waren ins Land gekommen mit ihrem
Prinzen Soubise und vielen feinen Herrchen. Das waren
verwöhnte Leute aus Paris, hatten sich weiche Röcke aus
Sammet und Seide mitgenommen und Puderbüchschen
und Pomade, Kämme, Bürstchen und Haarbeutel, glatte,
seidneStrümpschen und zierliche bequemeSchuhe zum Tan¬
zen eingepackt, auch Koch und Kellermeister und Küchenmagd
und Küchenjungen mitgeführt. Ihre schönen Damen saßen