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weise ist. Ja, man braucht selten weit zu gehen — man findet
bald immer wieder seinen Meister, und der, den man zuletzt
findet, ach, der muß am Ende gar sagen, daß das Gewisseste,
was er wisse, das sei, daß er nichts wisse. Karl Euslin.
2L9. Der Jüngling.
Ein Jüngling, welcher viel von einer Stadt gehört,
in der der Segen wohnen sollte,
entschloß sich, daß er da sich niederlassen wollte.
„Dort," sprach er oft, „sei dir dein Glück beschert!"
Er nahm die Reise vor und sah schon mit Vergnügen
die liebe Stadt auf einem Berge liegen.
„Gottlob," fing unser Jüngling an,
„daß ich die Stadt schon sehen kann!
Allein der Berg ist steil; o wär' er schon erstiegen!"
Ein fruchtbar Tal stieß an des Berges Fuß.
Die größte Menge schöner Früchte
fiel unserm Jüngling ins Gesichte.
„O," dacht' er, „weil ich doch sehr lange steigen muß,
so will ich, meinen Durst zu stillen,
den Reisesack mit solchen Früchten füllen."
Er aß und fand die Frucht vortrefflich von Geschmack
und füllte seinen Reisesack.
Er stieg den Berg hinan und fiel den Augenblick
beladen in das Tal zurück.
„O Freund!" rief einer von den Höhen,
„der Weg zu uns ist nicht so leicht zu gehen.
Der Berg ist steil und mühsam jeder Schritt,
und du nimmst dir noch eine Bürde mit?
Vergiß das Obst, das du zu dir genommen,
sonst wirst du nicht auf diesen Gipfel kommen!
Steig leer und steig beherzt und gib dir alle Müh';
denn unser Glück verdienet sie!"
Er stieg und sah empor, wie weit er steigen müßte.
Ach, Himmel, ach, es war noch weit!
Er ruht' und aß zu gleicher Zeit
von seiner Frucht, damit er sich die Müh' versüßte.
Er sah bald in das Tal und bald den Berg hinan;
hier traf er Schwierigkeit und dort Vergnügen an.
Er sinnt. — Ja, ja, er mag es überlegen! —
„Steig," sagt ihm sein Verstand, „bemüh dich um dein Glück!"
„Nein," sprach sein Herz, „kehr' in das Tal zurück!
Du steigst sonst über dein Vermögen.
Ruh etwas aus und iß dich satt