Full text: Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas (Teil 2)

bau und vorwiegend ausgedehnte Laubwaldungen, darunter viele Eichen- 
bestände, mehr noch aber Lindenwälder. Die Linde kann als echt 
mittelrussischer Baum bezeichnet werden. Der Juli ist bei den Russen der 
Lindenmonat. In diesen Gegenden werden auch viel Bienen gezüchtet, 
welche sehr guten Lindenblütenhonig liefern, den der russische Bauer als 
Zucker benutzt. Oft werden Linden nur zu dem Zwecke gefällt, um aus 
ihrem Baste Matten zu siechten. Zu den eben erwähnten Kulturpflanzen 
treten hier noch Weizen und Hanf hinzu. Hier ist auch der Beginn 
der Obstkultur zu suchen. Die Tierwelt ist etwa dieselbe wie in dem 
nördlichen Teile dieser Zone. In den Wäldern von Bialowicza ist 
noch der Auerochse vertreten. Der Ackerbau ist aber der Haupterwerbs- 
Abb. 70. Die Tundra. 
Aus „Bilder aus Rußland". Verlag von F. E. Wachsmuth, Leipzig, Kreuzstr. 3. 
zweig dieses Gebietes, und nur in weniger fruchtbaren Gegenden gesellt 
sich zum Ackerbau die Gewerbtätigkeit. Die frühere Hausindustrie 
hat in Anbetracht der vorhandenen Steinkohlenschätze sowie der mineralischen, 
pflanzlichen und tierischen Rohprodukte immer mehr dem Fabrikbetriebe 
weichen müssen. Im Gebiete der Schwarzerde (wo?), welche der 
Düngung wenig oder gar nicht bedarf, liefert der Boden so reichen 
Ertrag, daß eine bedeutende Ausfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse 
möglich ist, wie denn Holz und Getreide die bedeutsamsten Bestandteile der 
russischen Ausfuhr darstellen (Danzig). Im Osten geht dieser Land- 
strich schon in das Kaspische Steppenland über, das stark mit Salz 
gesättigt und reich an Salzseen ist. (Erklärung!) 
Dann folgt die Zone der Steppen, in der die Bewässerung gering 
ist und der Wald fast ganz fehlt. Es ist das Gebiet zwischen der unteren 
Wolga und dem Pruth. Die Steppen bilden schier endlose Grasflächen,
	        
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