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Der junge König, Ludwig das Kind, starb ans Gram. Mit
ihm erlosch der Stamm der Karolinger.
ZTTarfgraf Luitpold fällt im Kampfe gegen die Ungarn.
Gegen das Ende des neunten Jahrhunderts überschritten
die wilden Reiterhorden der Ungarn oder Magyaren die
Karpathen und setzten sich in der großen Ebene an der
Donau und Theiß fest. Von hier aus unternahm dieses
Volk fast Jahr für Jahr verheerende Züge in die angren¬
zenden Länder. Raubend, sengend und brennend fielen die
Ungarn ein, mordeten die Männer und schleppten die Weiber
und Kinder in die härteste Sklaverei. Um diesen fürchter¬
lichen Feind abzuwehren, sammelte sich im Jahre 907 ein deut¬
sches Heer unter den Mauern der starken Ennsburg an der
Donau. Der tapfere Cuitpolb, der Stammherr des Dauses
N)ittelsbach, welcher die Ungarn bereits zweimal zurückge¬
schlagen hatte, führte das deutsche Heer an. Es überschritt
die Donau. Zwei Tage dauerte die Schlacht. Am Abende
des zweiten Tages mußten sich die Deutschen über die Donau
zurückziehen. In der Stille der Nacht setzten die Ungarn
über den Strom und erstürmten das Lager der Deutschen.
Die Niederlage der letzteren war entsetzlich. Markgras Luitpold
fiel und mit ihm der größte Teil des Heeres. Ganz Bayern
wurde durch die wilden ungarischen Horden verwüstet. Un¬
gehindert schwärmten sie in den folgenden Jahren bis an
den Rhein und überzogen sogar noch Lothringen.
Die Luikpoldmger (911—948).
\5. Arnulf I., Eberhard, Berchthold.
Nach dem Tode des letzten Karolingers wühlten sich
die Franken, Sachsen, Schwaben und Bayern eigene Herzoge.
In Bayern fiel die Wahl auf Arnulf, einen Sohn des
tapfern Markgrafen Luitpold. Arnulf schlug die Ungarn
bei Ötting am Inn. Da er den deutschen König Konrad